Nur noch 30 Badeärzte im Nordosten
Kur- und Erholungsorte suchen dringend neues Fachpersonal
Kühlungsborn. Kur- und Bäderorte in Mecklenburg-Vorpommern leiden nach Ansicht des Präsidenten des Landesbäderverbands, Andreas Kuhn, unter einem besorgniserregenden Fachkräftemangel. Unter anderem droht ein Mangel an Badeärzten. »Derzeit sind noch 30 dieser speziell ausgebildeten Ärzte im Nordosten tätig, doch ihr Durchschnittsalter liegt bei rund 60 Jahren«, sagte Kuhn. Es müssten dringend jüngere Ärzte engagiert werden, damit die Orte ihren Status als Heilbäder bewahren und weiter ambulante Therapien anbieten können. »In einigen Orte haben wir in absehbarer Zeit keine Badeärzte mehr.«
Ein Problem sei, dass in Deutschland die notwendigen Qualifikationen für den Titel »Badearzt« im Vergleich zum benachbarten Ausland ungleich höher sind. Der Bäderverband suche nun das Gespräch mit den Ärztekammern und Krankenkassen, um dieses Problem zu lösen. Schon jetzt sei die Ausbildung so reduziert worden, dass die Ärzte zu Wochenendse- minaren und verschiedenen Hospitationen fahren. Früher hätten sie für eine einjährige Ausbildung ihre Praxis schließen müssen. Allerdings sei die Ausbildung immer noch so teuer, dass die späteren Erträge das nicht aufwiegen könnten, sagte Kuhn.
»Die Mediziner brauchen entsprechende Anreize, um sich als Badearzt niederzulassen«, betonte der Bäderpräsident. So könnten sich die Kurorte an der Finanzierung der Ausbildung beteiligen oder Praxisräume günstig zur Verfügung stellen.