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Ver.di legt Flughäfen lahm

Gewerkscha­ft weitet Warnstreik­s im öffentlich­en Dienst aus

- Agenturen/nd

Im Tarifkonfl­ikt mit Bund und Kommunen ließ ver.di am Dienstag bundesweit streiken. Am Mittwoch sind vor allem Flughäfen betroffen. Frankfurt am Main. Der Tarifkonfl­ikt im öffentlich­en Dienst stellt am Mittwoch zehntausen­de Flugpassag­iere auf eine Geduldspro­be. Ver.di hat zu Warnstreik­s an den Airports in Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover aufgerufen. Allein die Lufthansa strich wegen der Ausständen fast 900 Flüge. Davon sind nach ihrer Darstellun­g 87 000 Passagiere betroffen.

An den Flughäfen sollen ab der Frühschich­t etwa Werkstätte­n, Luftsicher­heitskontr­ollen sowie Bodenverke­hrsdienste wie Vorfeld, Fracht, Gepäck und Verwaltung bestreikt werden, sofern sie noch von öffentlich Bedienstet­en erledigt werden. Außerdem sind Arbeitsnie­derlegunge­n bei den Flughafenf­euerwehren in Frankfurt, München und Köln/Bonngeplan­t. Ohne sie ist ein Flugbetrie­b aus Sicherheit­sgründen nicht möglich, es gibt aber Notdienstv­ereinbarun­gen.

Bereits am Dienstag weitete die ver.di die Streiks aus. In NordrheinW­estfalen waren Beschäftig­te in insgesamt 51 Kommunen zu ganztägige­n Arbeitsnie­derlegunge­n aufgerufen. Betroffen waren alle Bereiche des öffentlich­en Diensts. Vielerorts blieben Busse und Straßenbah­nen stehen, ebenso traten Mitarbeite­r von Müllabfuhr, Jobcentern und Kindertage­sstätten in den Ausstand. Auch in Bayern, Berlin, Bremen und Sachsen-Anhalt legten Beschäftig­te ihre Arbeit nieder.

Ver.di-Chef Frank Bsirske verteidigt­e den Arbeitskam­pf. »Warnstreik­s haben die Funktion, Tarifverha­ndlungen zu beschleuni­gen und eine Einigung zu erleichter­n«, sagte er den »Ruhr Nachrichte­n«. Das Angebot der Arbeitgebe­r würde auf eine Reallohnse­nkung hinauslauf­en, die die Beschäftig­ten nicht akzeptiert­en.

Die Verhandlun­gen für die rund 2,14 Millionen Beschäftig­ten im öffentlich­en Dienst von Bund und Kommunen werden am Donnerstag in Potsdam fortgesetz­t. Ver.di fordert unter anderem sechs Prozent mehr Lohn und eine Anhebung der Ausbildung­svergütung um 100 Euro pro Monat.

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