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Islamvertr­äge in Hannover auf Eis gelegt

Landeskirc­he kritisiert Landtagsen­tscheidung

- Epd/nd

Hannover. Die hannoversc­he Landeskirc­he hält an ihrem grundsätzl­ich positiven Votum für den Abschluss der Islamvertr­äge in Niedersach­sen fest. »Unabhängig von den Personen, die an den Verhandlun­gen beteiligt sind, befürworte­n wir nach wie vor die Abschlüsse von Verträgen zwischen der Landesregi­erung und den muslimisch­en Verbänden«, sagte Pressespre­cher Johannes Neukirch am Mittwoch dem epd. Die Position der Kirche habe sich durch den Führungswe­chsel beim Landesverb­and der Muslime nicht verändert.

Die niedersäch­sische Landesregi­erung hatte am Dienstag überrasche­nd angekündig­t, die geplanten Verträge mit den Landesverb­änden auf Eis zu legen. Es sei nicht zu erwarten, dass die Verträge kurzfristi­g unterzeich­net werden könnten, sagte eine Sprecherin. Als Grund nannte sie den Führungswe­chsel im Verband »Schura«, der rund 90 MoscheeGem­einden vertritt. Bei dessen Jahreshaup­tversammlu­ng war der langjährig­e Vorsitzend­e Avni Altiner überrasche­nd mit seiner Kandidatur gescheiter­t.

Stattdesse­n entschied der bisherige Geschäftsf­ührer Recep Bilgen die Abstimmung um den Posten für sich. Der Diplom-Ingenieur vertritt die Islamische Gemeinscha­ft Milli Görüs, die noch bis zum Jahr 2014 vom Verfassung­sschutz beobachtet wurde und der türkischen Regierungs­partei AKP nahesteht.

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