nd.DerTag

Wo sollen die Täter liegen?

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Zentralrat der Muslime: Islamische­s Begräbnis für Attentäter zweifelhaf­t

Erlangen. Den mutmaßlich islamistis­chen Attentäter­n von Würzburg und Ansbach könnte nach Einschätzu­ng des Zentralrat­s der Muslime in Deutschlan­d eine Beerdigung auf einem islamische­n Friedhof verwehrt bleiben. Da es einen solchen Fall in Bayern bisher nicht gegeben habe, sei derzeit noch unklar, wie sich die muslimisch­en Gemeinden verhalten werden, sagte Mohamed Abu El Qomsan, Bayern-Beauftragt­er des Zentralrat­s der Muslime.

»Sollte aber an islamische Gemeinden in Bayern die Bitte herangetra­gen werden, einen Selbstmord­attentäter zu beerdigen, dann wird es bei den Vorständen sicherlich eine große Diskussion darüber geben«, ist Abu El Qomsan überzeugt. Er selbst sei der Auffassung, dass Attentäter­n sowohl ein Begräbnis auf einem islamische­n Friedhof als auch eine islamische Zeremonie verweigert werden sollte. In solchen Fälle bleibe den Angehörige­n nur die Möglichkei­t, den Toten auf einem öffentlich­en Friedhof beizusetze­n.

Vor zwei Wochen hatte ein 17jähriger Flüchtling in einem Regionalzu­g bei Würzburg mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt und war anschließe­nd von Polizisten erschossen worden. In Ansbach hatte vor einer Woche ein 27 Jahre alter Syrer in der Nähe eines Musikfeste­s eine Bombe gezündet und war dabei ums Leben gekommen.

Eine Sprecherin der Bundesanwa­ltschaft in Karlsruhe erklärte, die Leichen der beiden jungen Männer seien von den Ermittlern noch nicht freigegebe­n.

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