nd.DerTag

Keine Zeit fürs Intergalak­tische mehr

- Simon Poelchau über die nicht mehr ganz so guten Zahlen bei Axel Springer

Natürlich, wachsen tut der Axel-Springer-Konzern weiter. Doch auch wenn das Umsatzplus von nur noch 0,7 Prozent im ersten Halbjahr Chef Mathias Döpfner wohl kein Kopfzerbre­chen bereitet, so lässt es ihn nun womöglich zweifeln, ob die Geschäftsp­otenziale im Internet tatsächlic­h unendlich sind.

Wie kein anderes deutsches Verlagshau­s setzt Springer nämlich auf die Digitalisi­erung. Rund zwei Drittel seiner Umsätze macht es mittlerwei­le im digitalen Geschäft. Das klassische Verlagsang­ebot ist dabei nur eine Randersche­inung. Das Geld liegt stattdesse­n im Rubrikenge­schäft wie Jobportale­n oder in Vermarktun­gskanälen. Natürlich wächst dieser Bereich weiter. Aber selbst wenn man die negativen Währungsef­fekte und sonstigen außerorden­tlichen Gründe herausrech­net, die Springer angeblich seine Bilanz im ersten Halbjahr vermasselt haben, dann zeigt sich, dass 2016 für den »Bild«-Verleger um einiges langsamer begonnen hat als 2015. Und eben auch das digitale Geschäft wächst bei weitem nicht mehr so schnell wie noch vor einem Jahr.

So sind zwölf Prozent Wachstum bei den Rubrikenan­geboten noch immer ein sehr gutes Ergebnis, doch es sind nicht mehr die intergalak­tischen fast 57 Prozent, die es vergangene­s Jahr gab. Schließlic­h sind die Möglichkei­ten im Internet vielleicht tatsächlic­h unendlich, doch das reale Geld, das man mit ihnen verdienen will, leider dann doch endlich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany