Keine Zeit fürs Intergalaktische mehr
Natürlich, wachsen tut der Axel-Springer-Konzern weiter. Doch auch wenn das Umsatzplus von nur noch 0,7 Prozent im ersten Halbjahr Chef Mathias Döpfner wohl kein Kopfzerbrechen bereitet, so lässt es ihn nun womöglich zweifeln, ob die Geschäftspotenziale im Internet tatsächlich unendlich sind.
Wie kein anderes deutsches Verlagshaus setzt Springer nämlich auf die Digitalisierung. Rund zwei Drittel seiner Umsätze macht es mittlerweile im digitalen Geschäft. Das klassische Verlagsangebot ist dabei nur eine Randerscheinung. Das Geld liegt stattdessen im Rubrikengeschäft wie Jobportalen oder in Vermarktungskanälen. Natürlich wächst dieser Bereich weiter. Aber selbst wenn man die negativen Währungseffekte und sonstigen außerordentlichen Gründe herausrechnet, die Springer angeblich seine Bilanz im ersten Halbjahr vermasselt haben, dann zeigt sich, dass 2016 für den »Bild«-Verleger um einiges langsamer begonnen hat als 2015. Und eben auch das digitale Geschäft wächst bei weitem nicht mehr so schnell wie noch vor einem Jahr.
So sind zwölf Prozent Wachstum bei den Rubrikenangeboten noch immer ein sehr gutes Ergebnis, doch es sind nicht mehr die intergalaktischen fast 57 Prozent, die es vergangenes Jahr gab. Schließlich sind die Möglichkeiten im Internet vielleicht tatsächlich unendlich, doch das reale Geld, das man mit ihnen verdienen will, leider dann doch endlich.