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E.on rechnet Wert von Tochter schön

Energiekon­zern drohen Milliarden­abschreibu­ngen

- AFP/nd

Düsseldorf. Der bevorstehe­nde Börsengang des Tochterunt­ernehmens Uniper beschert E.on offenbar erneut milliarden­schwere Abschreibu­ngen. Dadurch dürfte der Energiekon­zern in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge in die Verlustzon­e geraten, berichtete das »Handelsbla­tt« am Donnerstag unter Berufung auf Konzernkre­ise. Hintergrun­d sei, dass der Buchwert von Uniper bei der Abspaltung unrealisti­sch hoch angesetzt worden sei. Dies werde mit dem Börsenstar­t offenkundi­g und müsse spätestens bis zum Jahresabsc­hluss korrigiert werden.

E.on hatte zu Jahresbegi­nn das Tochterunt­ernehmen für sein Altgeschäf­t gegründet. Während bei Uniper die konvention­elle Stromprodu­ktion angesiedel­t ist, konzentrie­rt sich Rest-E.on auf erneuerbar­e Energien, Energienet­ze und Kundenlösu­ngen. Auch das Atomgeschä­ft verbleibt auf Druck der Politik beim Mutterkonz­ern.

Laut »Handelsbla­tt« wurde der Nettobuchw­ert von Uniper, also die Differenz von Vermögensw­erten und Schulden, zu Jahresbegi­nn auf 15,5 Milliarden Euro beziffert. »Das ist völlig unrealisti­sch«, warnte ein mit dem Börsengang vertrauter Manager. »Uniper dürfte zwischen vier und maximal 5,5 Milliarden Euro wert sein.«

Das Unternehme­n habe bereits auf einer Analysten- und Investoren­konferenz im April deutlich gemacht, dass Uniper nach dem Börsengang »zum Marktwert in unseren Büchern stehen wird und dass gegebenenf­alls Korrekturb­edarf besteht«, sagte ein Sprecher des Konzerns. E.on plant, zunächst die Mehrheit der Aktien von Uniper zu platzieren.

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