»Die Gegner werden Angst haben«
Sehr selbstbewusst geht Aufsteiger Dresden in die Zweitligasaison. Am Sonnabend empfängt Dynamo den 1. FC Nürnberg
Nach zwei Jahren in der 3. Liga ist die Leidenszeit für Dynamo Dresden endlich vorbei. Eine ganze Stadt fiebert dem Start der 2. Fußball-Bundesliga entgegen. Dauerkartenrekord, mutige Kampfansagen und eine ganze Stadt im Fußballfieber: Mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga endet für Dynamo Dresden am Wochenende eine zweijährige Leidenszeit. Nach einer überragenden Saison will sich der souveräne Drittligameister keineswegs verstecken und träumt nach turbulenten Jahren von einer rosigen Zukunft.
»Man sollte sich nicht kleiner reden, als man ist. Wir haben eine grandiose Saison hinter uns, und die Gegner werden sicher Angst haben, wenn sie zu uns kommen«, sagte Stürmer Pascal Testroet. Gegen den 1. FC Nürnberg wird sich das für seine grandiose Stimmung bekannte Dresdner Stadion am Sonnabend um 15.30 Uhr mit 32 000 Zuschauern wieder in einen Hexenkessel verwandeln – dabei bleibt kein Platz unbesetzt.
Allein 17 000 Dauerkarten setzte der achtmalige DDR-Meister in den vergangenen Wochen ab, ehe der Verkauf gestoppt werden musste. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus entfachte mit nur zwei Niederlagen in 38 Spielen eine neue Euphorie. »Wir wollen Niederlagen weiterhin vermeiden, an Niederlagen sollte man sich im Leistungssport nie gewöhnen«, sagte Ralf Minge, Geschäftsführer des Klubs.
Der 55-Jährige musste im Sommer die Abgänge von Topstürmer Justin Eilers zu Werder Bremen und Abwehrchef Michael Hefele zu Huddersfield Town in England, kompensieren. Er holte insgesamt sieben neue Spieler. Prominentester Zugang ist Manuel Konrad, Ex-Kapitän des FSV Frankfurt. »Wir sind absolut über- zeugt, dass wir mit diesem Kader in der Liga mithalten können«, sagte Minge in einer Talkrunde.
Doch der Auftakt hat es in sich: Dem Spiel gegen Nürnberg folgt das Ostderby bei Union Berlin, ehe St. Pauli zum Duell anreist. Hinzu kommt das äußerst brisante Sachsenderby in der ersten Pokalrunde gegen den ungeliebten Bundesligaaufsteiger RB Leipzig. »Wir sehen den Auftakt als Herausforderung«, so Minge: »Vielleicht greift bei den anderen Mannschaften am Anfang alles noch nicht zu hundert Prozent. Da versuchen wir, unsere Chance zu nutzen.«
Der Verbleib in der Liga ist das erklärte Ziel des Traditionsklubs, an einem Tabellenplatz will Minge die Ziele allerdings nicht festmachen: »Das eigene Limit ist das Ziel«. Auf jeden Fall will man das Bundesligaunterhaus aufmischen. Abwehrspieler Niklas Kreuzern prophezeit: »Wir werden jetzt auf jeden Fall eine Bereicherung für die Liga sein«.