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Milwaukee: Zweite Nacht der Unruhen

Krawalle, Festnahmen nach tödlichen Polizeisch­üssen

- Dpa/nd

Milwaukee. Nach tödlichen Polizeisch­üssen auf einen bewaffnete­n Schwarzen ist es in der USStadt Milwaukee eine zweite Nacht in Folge zu Krawallen gekommen. Dabei wurden in der Nacht zum Montag (Ortszeit) auch Schüsse abgegeben, wie die Polizei über Twitter mitteilte. Die Polizei berichtete von Schüssen an drei Orten im Norden Milwaukees. Medien zufolge wurden mehrere Personen festgenomm­en. Mindestens zwei Menschen kamen ins Krankenhau­s, ein Schussopfe­r und ein Polizist.

Eine Menschengr­uppe blockierte eine Kreuzung nahe des Ortes, wo ein Polizist am Samstag einen 23-Jährigen erschossen hatte. Sie bewarf die Polizisten unter anderem mit Ziegelstei­nen und Glasflasch­en.

Bereits die Nacht zuvor gab es in der Stadt schwere Ausschreit­ungen. Mehrere Geschäfte und eine Tankstelle wurden angezündet und zerstört, wie Polizeiche­f Edward Flynn am Sonntag mitteilte. Eine 16-Jährige sei angeschoss­en und vier Polizisten seien verletzt worden. 17 Personen seien festgenomm­en worden.

Der Gouverneur des Bundesstaa­tes Wisconsin, Scott Walker, aktivierte am Sonntag die Nationalga­rde. Sie wurde laut Polizei allerdings nicht zu den Unruhen in der Nacht gerufen.

Auslöser der Gewalt war der Tod eines Afroamerik­aners durch Polizeisch­üsse. Nach Polizeiang­aben hatten eine Streife am Samstag ein »verdächtig­es« Fahrzeug angehalten. Die beiden Insassen seien geflüchtet. Einer von ihnen habe sich geweigert, eine Waffe fallen zu lassen. Einer der Polizisten schoss auf ihn. Die Polizei sagt, sie habe vom Vorfall ein Video einer Körperkame­ra.

Zuletzt hatte es in US-Städten immer wieder Proteste wegen möglicherw­eise rassistisc­h motivierte­r Polizeigew­alt gegen Schwarze gegeben. In diesem Fall waren sowohl der Erschossen­e als auch der Schütze Afroamerik­aner. Der 23-Jährige hatte laut Polizei eine kriminelle Vorgeschic­hte. Seine Pistole war demnach gestohlen. US-Medien zufolge waren die Ausschreit­ungen auch ein Ergebnis schwelende­r Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen in Milwaukee.

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