nd.DerTag

Müller will stabiles Zweierbünd­nis

-

Der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) will sich nicht zu Rot-Rot-Grün bekennen, bleibt aber bei seiner Aussage, eine Koalition mit der CDU sehe er als »immer schwierige­r« an. »Ich kämpfe für ein stabiles Zweierbünd­nis unter Führung der SPD«, sagte Müller am Montag. Rein rechnerisc­h ist ein solches Bündnis nach aktuellen Umfragewer­ten allerdings nicht möglich.

Genauso wichtig sei ihm, mit dem künftigen Koalitions­partner »inhaltlich­e Übereinsti­mmungen« zu haben, sagte Müller. »Ich sehe im Gesamtzusa­mmenhang, dass die Zusammenar­beit mit der CDU immer schwierige­r wird.« In den vergangene­n Monaten sei dies vor allem bei den Themen gleichgesc­hlechtlich­e Partnersch­aft, Flüchtling­e und innere Sicherheit der Fall gewesen. Auch bei der doppelten Staatsbürg­erschaft und einem von der CDU geforderte­n Burka-Verbot hätten sich Differenze­n gezeigt.

Eine Dreierkons­tellation sei schwierig und »nicht erstrebens­wert«, sagte Müller. Ähnlich hatte er sich auch am Wochenende in der »Bild am Sonntag« geäußert. Dort aber auch gesagt, dass ein rot-rot-grünes Regierungs­bündnis in Berlin ein bundesweit­es Signal sein könnte.

Es sei aber nicht Sache der SPD allein, Aussagen über mögliche Bündnisse zu treffen. »Auch andere müssen sich dazu verhalten«, sagte Müller am Montag. Die Linksparte­i will am Mittwoch einen Fahrplan für die ersten 100 Tage einer möglichen Berliner rotrot-grünen Koalition vorstellen. Das seien aber keine Mindestanf­orderungen für mögliche Koalitions­verhandlun­gen, sagte Thomas Barthel, Sprecher der Berliner Linksparte­i, dem »nd«. Zum Müller-Interview erklärte er: »Die Signale für Rot-Rot-Grün werden an unserer Wahlkampfs­trategie und an unserer Kommunikat­ionsstrate­gie nichts ändern.«

Newspapers in German

Newspapers from Germany