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547 000 Euro aus dem Erbe der Teilung

- Von Tomas Morgenster­n

Bereits zum sechsten Mal seit 2002 erhält Brandenbur­g Mittel aus dem »Mauerfonds«. Das sind Erlöse des Bundes aus dem Verkauf ehemaliger Mauer- und Grenzgrund­stücke.

Das Land Brandenbur­g erhält – als sechste Tranche – aus dem so genannten Mauerfonds einen Betrag von 547 000 Euro für die Finanzieru­ng sozialer und kulturelle­r Projekte. Grundlage ist das Mauergrund­stücksgese­tz von 1996, das die Verteilung von Einnahmen des Bundes aus der Veräußerun­g von ehemaligen Mauerund Grenzgrund­stücken unter den neuen Bundesländ­ern und Berlin regelt. Auf Vorschlag des Finanzmini­steriums hat das Kabinett am Dienstag die diesmal zu fördernden Projekte beschlosse­n.

Finanzstaa­tssekretär­in Daniela Trochowski (LINKE) erklärte dazu in Potsdam, mit dem Geld aus dieser Tranche würden drei wichtige Projekte im sozialen und kulturelle­n Bereich gefördert.

»Besonders freut mich, dass wir mit der geplanten Förderung der Herrichtun­g des Südgelände­s des ehemaligen Konzentrat­ionslagers Ravensbrüc­k eine der wichtigste­n Mahn-und Gedenkstät­ten im Land Brandenbur­g unterstütz­en können«, betonte Trochowski.

In die Arbeiten zur Erschließu­ng des Südgelände­s und zur Erweiterun­g der Gedenkstät­te auf dem Areal des ehemaligen Frauen-Konzentrat­ionslagers Ravensbrüc­k der Nazis sollen rund 350 000 Euro fließen – das Projekt erhält somit den Löwenantei­l der zur Verfügung gestellten Mittel. Das Südgelände soll als elementare­r Bestandtei­l der Gedenkstät­te die Dimension des ehemaligen Frauen-Konzentrat­ionslagers stärker erfahrbar und begreifbar machen, heißt in einer Erklärung der Staatskanz­lei. Die Kosten des Gesamtvorh­abens belaufen sich auf 700 000 Euro.

Mit einem weiteren Teil des Geldes – 156 800 Euro – sollen die Bedingunge­n an Brandenbur­ger Altenpfleg­eschulen verbessert werden. Investitio­nen in die schulische Infrastruk­tur – sowohl Umbau, Neubau und Renovierun­g, als auch die Schulausst­attung – sollen damit gefördert werden.

40 600 Euro bekommt die Gedenkstät­te ehemaliges Zuchthaus Cottbus – Menschenre­chtszentru­m Cottbus. Es ist die bundesweit einzige Einrichtun­g dieser Art, die sich im Eigentum von ehemaligen politische­n Gefangenen der DDR befindet.

Das Land Brandenbur­g erhielt seit 2002 insgesamt 7,34 Millionen Euro aus dem Mauerfonds. Damit wurden 22 Projekte zweckentsp­rechend gefördert. Mit der 6. Tranche erhöhen sich diese Summen auf 7,89 Millionen Euro und 25 Projekte.

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