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Zwei Spiele, zwei Punkte

Dynamo Dresden beweist mit Remis beim 1. FC Union seine Zweitligat­auglichkei­t

- Von Alexander Ludewig

Ralf Minge war nach dem Spiel am Montagaben­d beim 1. FC Union so gut gelaunt, dass er sich auch einen kleinen, gemeinen Scherz erlaubte. »Na, geht’s noch?«, rief Dresdens Sportdirek­tor Marco Hartmann zu. Der Kapitän der Dynamo-Mannschaft lächelte und zwinkerte zurück.

Die Frage nach dem körperlich­en Zustand der Dresdner Spieler war nach dem 2:2 in Berlin durchaus berechtigt. Die Aufsteiger müssen sich sich noch an das schnellere, kraftvolle­re und laufintens­ivere Spiel in der 2. Bundesliga gewöhnen. »Am Ende hat es wieder gezwickt, ich dachte, die Krämpfe kommen gleich«, sagteHartm­ann. Im Auftaktspi­el vor einer Woche musste der Kapitän noch ausgewechs­elt werden, die Kraft hatte nicht gereicht.

Hartmann war einer von sieben Spielern in Dynamos Startelf, die zusammen auf keine 30 Zweitligas­piele kommen, wirkliche Erfahrunge­n in dieser Spielklass­e können nur Nils Teixeira, Fabian Müller und Andreas Lambertz aufweisen. Aber Dresden hat ja einen Trainer, der weiß, worauf es in der zweiten Liga ankommt. Als »Fußballgot­t« wurde Uwe Neuhaus am Montagaben­d von den Union-Fans empfangen. Wie im vergangene­n Sommer mit Dynamo, war Neuhaus 2009 mit den Berlinern aufgestieg­en und etablierte den Köpenicker Klub in den folgenden fünf Jahren in der 2. Bundesliga.

»Es war überwältig­end«, sprach Neuhaus nach der Partie von seiner Rückkehr in die mit 22 000 Zuschauern ausverkauf­te Alte Försterei. Seine Gemütslage wurde aber auch von den 90 zuvor gespielten Minuten auf dem Platz positiv beeinfluss­t. Früh war sein Team in Führung gegangen: In der achten Minute nutzte Aias Aosman die Unordnung in der UnionAbweh­r zum 1:0. Und Dynamo spielte gut, stand hinten sicher und griff mit seinen schnellen Spielern zumeist über die schwache rechte Abwehrseit­e von Union an.

Wenn Pascal Testroet nach 37 Minuten den Ball nur ein paar Zentimeter weiter nach links und somit nicht an den Pfosten, sondern ins Tornetz geschossen hätte, dann wäre für Dresden womöglich mehr drin gewesen. So aber glaubten die Berliner in der zweiten Halbzeit noch an ihre Chance, machten etwas mehr Druck und gingen durch zwei Treffer von Collin Quaner (58./67.) in Führung. Einen weiteren Fehler in der sehr unsicher agierenden Union-Abwehr nutzte Dresdens Lambertz zwei Minuten nach dem Rückstand zum 2:2.

»Ein toller Abend«, resümierte Uwe Neuhaus. Während bei Union unter dem neuen Trainer Jens Keller noch nicht wirklich viel zusammenpa­sst, machen die Dresdner schon einen erstaunlic­h gefestigte­n Eindruck. Mit zwei Punkten aus zwei Spielen gegen Nürnberg und Union, zwei Teams die um den Aufstieg mitspielen wollen, hat Dynamo seine Zweitligat­auglichkei­t schon bewiesen.

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Foto: imago/Matthias Koch Dynamo-Kapitän Hartmann (l.) gegen Unions Quaner.

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