RIO KOMPAKT
João Havelange, von 1974 bis 1998 Präsident des Fußballweltverbandes, ist am Dienstag im Alter von 100 Jahren in Rio gestorben. Das Leichtathletikstadion der Olympischen Spiele trägt seinen Namen, was aber wegen der Korruptionsvorwürfe während seiner FIFA-Präsidentschaft umstritten ist. Seinen Titel als FIFA-Ehrenpräsident gab er 2013 ab.
Abbey D’Agostino musste im Rollstuhl aus dem Olympiastadion geschoben werden. Im zweiten Halbfinale über 5000 Meter am Dienstag war die Neuseeländerin Nikki Hamblin ins Straucheln geraten und hatte im Pulk die 24-Jährige aus Boston unfreiwillig zu Fall gebracht. Die USAmerikanerin zog sich dem Anschein nach eine Knieverletzung zu, setzte aber unter Schmerzen ihren Lauf fort. Sowohl Hamblin als auch D’Agostino quälten sich ins Ziel und umarmten sich dort überglücklich.
Alfons Hörmann sieht die olympischen Werte durch die mangelhafte Antidoping-Politik massiv gefährdet. »Leider müssen wir erkennen, dass es der Welt-Antidoping-Agentur bislang erkennbar nicht gelungen ist, den WADA-Code weltweit in die Praxis umzusetzen«, sagte der DOSB-Präsident. »So lange das nicht der Fall ist, wird es die so elementare Chancengleichheit im Weltsport nicht geben.«
Denis Kudla gewann die erste Medaille für die deutschen Ringer. Im kleinen Finale der Kategorie bis 85 Kilogramm im griechisch-römischen Stil bezwang der 21-jährige Debütant aus Schifferstadt den WM-Dritten von 2013, den Ungarn Viktor Lorincz, durch die letzte Wertung.
Ein bulgarischer Sportler ist wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf mehrere Zimmermädchen im Olympischen Dorf von der Polizei verhört worden. Eines der mutmaßlichen Opfer sagte aus, der Vorfall habe sich ereignet, als sie und ihre Kolleginnen das Zimmer des Bulgaren reinigen wollten. Der Sportler habe die Frauen aufgefordert, sein Zimmer zu verlassen. Dann habe er eine Frau geschlagen und sei auch auf die anderen losgegangen.
Die deutschen Schwimmer beenden die Spiele ohne Medaille. Im letzten von 34 Wettbewerben erreichte Christian Reichert den zehnten Platz im Freiwasserrennen über zehn Kilometer. Ferry Weertman aus den Niederlanden gewann vor dem Griechen Spiros Gianniotis und Marc-Antoine Olivier aus Frankreich.
Isabell Werth und Kristina Bröring-Sprehe haben im Dressurreiten zwei Medaillen für Deutschland geholt. Hinter der überragenden britischen Olympiasiegerin Charlotte Dujardin auf Valegro sicherte sich Werth am Montagabend in der Kür mit der Stute Weihegold Silber, Bronze ging an Bröring-Sprehe auf Desperados. Sechste wurde Dorothee Schneider mit Showtime.