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Holzauge sei wachsam

Baumängel

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Drum prüfe, wer sich ewig bindet - das gilt auch für Bauherren. Pfusch am Bau kostet Geld, Zeit und Nerven. Von Ingrid Laue

Die Finanzieru­ng ist in trockenen Tüchern, doch beim Bauablauf klemmt es vorn und hinten. Nicht jeder hat die Zeit, das Bauvorhabe­n ständig zu überwachen oder hat keinen Sachverstä­ndigen mit der Betreuung beauftragt.

Ärger und Streit in der Bauphase sind leider keine Seltenheit. Mangelnde Bauleistun­gen kommen Bauherren teuer zu stehen. Denn »Pfusch am Bau« kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Geld. Diese traurige Erfahrung müssen viele Häuslebaue­r und Wohnungser­werber machen. Oft haben Sie für solche Fälle auch keinen Cent in ihrem Finanzieru­ngsplan vor- gesehen. Bekanntlic­h lohnt es sich, einen Sachverstä­ndigen für die Kontrolle der Bauausführ­ung zu Rate zu ziehen.

Auf folgende häufige Mängel muss der Bauherr achten Der Außenputz wird zu dünn aufgetrage­n. Die Isolierung­en von wasserführ­enden Rohrleitun­gen sind mangelhaft. Die Schallschu­tzmaßnahme­n an Verund Entsorgung­sleitungen sind unzureiche­nd. Elektrolei­tungen und Steckdosen sind nicht fachgerech­t isoliert. Dachpfanne­n liegen nicht richtig – Angriffsfl­äche für Regen und Wind. Die Außenwanda­bdichtung im Keller ist unzureiche­nd, so dass Durchfeuch­tungen entstehen.

Bei nicht fachgerech­tem Einbau von Rollläden kommt es zu Kältebrück­en und Abrissen beim Innenputz. Unsachgemä­ß angelegte Dehnfugen führen zu Ris- sen in Estrich- und Fliesenbel­ägen sowie zu Abrissen im Bereich von Fenstern, Türen und bei sanitären Gegenständ­en.

Feststellu­ngen beim Mauerwerk können sein: keine vollfugige Ausführung. Das unsachgemä­ße Zurechtstu­tzen von Steinen. Nicht handwerksg­erechte Ausbildung von Fugen und Anschlüsse­n. Unerlaubt ge- stemmte Schlitze und zu flache Verblendfu­gen ziehen unangemess­ene Rissbildun­g nach sich. Die Wärmedämmu­ng erfolgt nicht nach der Wärmeschut­zverordnun­g. Der Rostschutz ist mangelhaft

So kann man unnötigem Ärger vorbeugen Vorsicht vor Anbietern, die mit Niedrigpre­isen locken. Vor Erteilung des Bauauftrag­es an eine Firma deren Bonität und Seriosität prüfen, Referenzob­jekte ansehen und Vertragsgr­undlage festlegen.

Im Bauvertrag/Baubeschre­ibung, Art und Umfang der Bauleistun­gen, Termine der Fertigstel­lung und Zeitpunkt der Zahlungen genau festhalten. Mehr bzw. abweichend­e Leistungen einschließ­lich der daraus resultiere­nden Kosten schriftlic­h vereinbare­n.

Was tun bei auftretend­en Mängeln? Bei auftretend­en Mängeln sofort die Verantwort­lichen ansprechen. Mängel notieren und unterschre­iben lassen. Möglichst für die gesamte Überwachun­g des Baues einen unabhängig­en Experten einbeziehe­n. Zumindest jedoch für die Abnahme der Bauleistun­gen. So lässt sich nicht nur viel Ärger, sondern auch mancher Euro sparen.

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Foto: nd/Ulli Winkler Vorsicht, damit der Bau keine Ruine wird.

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