Übernahme von Kuka steht nichts im Wege
Gabriel will Debatte über »unfairen Wettbewerb«
Berlin. Der Weg zur Übernahme des Augsburger Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Midea-Konzern ist einem Bericht zufolge frei. Das Bundeswirtschaftsministerium erhebe keine rechtlichen Bedenken gegen die Übernahme, berichtete der Bayerische Rundfunk am Mittwoch. Der Hausgerätehersteller Midea hatte sich binnen weniger Wochen mehr als 80 Prozent der Anteile an Kuka gesichert.
Eine Prüfung beim Bundeswirtschaftsministerium habe ergeben, dass die öffentliche Ordnung und Sicherheit in Deutschland durch die Übernahme nicht gefährdet werde, sagte Ministeriumssprecher Andreas Audretsch. Nur wenn ein Grundinteresse der Gesellschaft – wie Telekommunikation, Strom- oder Wasserversorgung – berührt wäre, könne das Ministerium ein Verfahren gegen die Übernahme starten, zitierte der Sender Ministeriumskreise.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wolle nun die Diskussion verstärkt darüber führen, »wie die offenen Volkswirtschaften in Europa mit unfairem Wettbewerb umgehen«, sagte der Ministeriumssprecher. In China wäre eine vergleichbare Übernahme unmöglich – wer dort bei einem so großen Unternehmen wie Kuka einsteigen wolle, benötige dazu einen chinesischen Partner, dem er die Hälfte der Anteile überlassen müsse.
Der chinesische Konzern hatte mit seinem Angebot von 115 Euro pro Aktie den deutschen Roboterbauer insgesamt mit 4,6 Milliarden Euro bewertet. Der Kauf von Kuka hatte Bedenken geweckt, dass wichtige Zukunftstechnologien nach Asien abwandern könnten.