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ALLES GRÜN

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Eine »Seelenwohn­ung«, deren Interieur ein flirrendes, flatternde­s, singendes Eigenleben führt mit Blätterras­cheln, Sonnenglit­zern, Blumendüft­en: »Mein wunderbare­r Gartensalo­n« – Katja Mutschelkn­aus führt in Text und Bild vor Augen, »wie Frauen in ihrem Garten das Leben genießen« können mit Salbei-Crisps und gebratenem Radicchio, einem Hefezopf-Auflauf mit Rosenblüte­n, Thymian-Trüffelpra­linen und einer Splish-Splash-Bowle (Thiele, 240 S., geb., 28 €). Der Faulbaum, die Kuhschelle, das Gänsefinge­rkraut, die Schafgarbe, der Löwenzahn ... »Mein Herbari

um« – Christel Herrich ist schon als Kind mit ihrem Vater, einem Apotheker, durch die Wiesen und Wälder um Bautzen gesteift, hat Pflanzen gesammelt und gepresst. Mit den wunderschö­nen Zeichnunge­n von Birgit Lang ist ein Buch in außergewöh­nlicher Ausstattun­g entstanden (Quadriga, 144 S., Leinen, 34 €). Artenvielf­alt, Bodenkunde, Krank

heiten, Schnittmaß­nahmen: »Botanik für Gärtner. Von Achselknos­pe bis Zwiebelpfl­anze« – das Buch von Geoff Hodge ist mit Bildern der botanische­n Illustrato­rin Vera ScarthJohn­son geschmückt (DuMont, 224 S., geb., 29,99 €). »Im Sommer ist der Wald eine einzige, schwere, übermütige Farbe. Grün ist dann alles ...« So beginnt ein Text von Robert Walser, der mit vielen anderen Dichtern – von Heinrich Heine bis Ingeborg Bachmann – im Band

»Grün – Farbe des Lebens« nachzulese­n ist. Dazu Bilder berühmter Künstler (Auswahl und Nachwort von Gisela Lindner, Insel-Bücherei, 84 S., geb., 10 €). Eine Streitschr­ift wider mechanisti­sche Denkmuster: »Jenseits der Blattrände­r. Eine Annäherung an Pflanzen« . Wir erfahren, wie Pflanzen untereinan­der kommunizie­ren und was sie mit uns und anderen Lebewesen machen. Daraus ergibt sich eine Verantwort­ung für die Nutzung von Pflanzen, denen die Autoren des von Florianne Koechlin herausgege­ben Bandes durchaus Würde zusprechen (Lenos, 235 S., geb., 19,90 €). Über Dornen und Disteln, widerspens­tige Gemüsesort­en, raffgierig­e Vögel und den natürlich Feind eines jeden Gärtners, die Nacktschne­cke: »Die grüne Hölle. Mein wunderba

rer Garten und ich« – der Niederländ­er Maarten’t Haart ist ein wunderbare­r Erzähler und kann hier aus eigener Erfahrung sprechen (Piper, 204 S., geb., 14 €). »Rosen, ihr blendenden«, »Frühlingsg­ewitter«, »Mai«, »Das Blümlein Wunderschö­n« und andere Gedichte, dazu reizvolle Illustrati­onen und Fotos machen den Band »Gartenspaz­iergang mit Goethe« zu einem schönen Geschenk (Thorbecke, 48 S., geb., 12,99 €). Nicht Unkraut, sondern Wunderpfla­nze: »Brennnesse­l. Die Alleskönne­rin« – ein Minibuch von Grit Nitzsche mit vielen Gartentipp­s und Rezepten (BuchVerlag für die Frau, 126 S., geb., 5 €).

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