Mieterbund will veränderte Förderung bei Sozialwohnungen
In den Studentenstädten Rostock und Greifswald steigen die Mieten/Landesmieterbund hält das aufgelegte Neubauprogramm für den falschen Weg
Mecklenburg-Vorpommern will den Neubau fehlender Sozialwohnungen mit 27 Millionen Euro unterstützen. Doch der Mieterbund plädiert für die Einbeziehung weiterer Fördermodelle. Schwerin. Der Mieterbund Mecklenburg-Vorpommern fordert eine Mietpreisbremse für Rostock und Greifswald und eine veränderte Förderpraxis für den sozialen Wohnungsbau. Mit der Begrenzung der Mietsteigerung soll in den beiden Universitätsstädten die zuletzt rasante Preisentwicklung gedämpft werden. Alternative Fördermodelle wie der Kauf sogenannter Belegungsrechte durch Kommunen könnten zudem die Bereitstellung bezahlbarer Wohnungen für Geringverdiener sicherstellen helfen, sagte Verbandsgeschäftsfüh- rer Christian Rudolph am Dienstag in Schwerin. Nach seinen Berechnungen droht das vom Land für 2016 und 2017 aufgelegte 27-Millionen-EuroProgramm »Neubau sozial« ohne große Wirkung zu verpuffen. Mit den staatlichen Zuschüssen könnten lediglich 600 neue Wohnungen für bedürftige Mieter geschaffen werden. Setze das Land das Geld hingegen zur Stützung der Mieten in schon vorhandenen Wohnungen ein, könne über zehn Jahre hinweg das Dreifache erreicht werden.
»Bei den Überlegungen darf es keine Tabus geben«, mahnte Rudolph und machte sich für eine stärkere Einbeziehung der Kommunen stark. Laut Mieterbund schlagen Mietsteigerungen in Mecklenburg-Vorpommern wegen des nach wie vor geringen Lohnniveaus besonders spürbar durch. Haushalte in unteren Einkommensgruppen müssten vielfach bis zu 40 Prozent ihres Geldes für Wohnen ausgeben. Als Richtwert gelten 25 Prozent. Dazu komme, dass vor allem für ältere Menschen barrierefreie oder wenigstens barrierearme Wohnungen fehlten.
Unzufrieden zeigte sich der Mieterbund damit, dass der soziale Wohnungsbau in den Wahlprogrammen der meisten Parteien kaum eine Rolle spiele. Auf die Wahlprüfsteine, die der Verband den Parteien vorlegte, hätten vor allem die Regierungsparteien SPD und CDU meist ausweichend geantwortet. »Mit vielen Worten möglichst wenig sagen«, lautete das Fazit des Mieterbund-Landesvorsitzenden Jochen Lansky. Grüne und Linke hingegen hätten viele Positionen des Verbandes unterstützt.