nd.DerTag

Am Runden Tisch gegen Kinderarmu­t

- Nd

22 Prozent der Heranwachs­enden in Brandenbur­g sind armutsgefä­hrdet. Die Sozialmini­sterin will das nicht einfach hinnehmen. Frankfurt (Oder). »Mädchen und Jungen, die von Armut betroffen sind, brauchen unsere starken Stimmen und unsere Unterstütz­ung«, sagte Sozialmini­sterin Diana Golze (LINKE) am Mittwoch bei der Jahresvera­nstaltung des Runden Tischs gegen Kinderarmu­t. 61 000 Kinder in Brandenbur­g leben in Familien, die auf Stütze angewiesen sind. Viele von ihnen wohnen bei einer alleinerzi­ehenden Mutter. Das Armutsrisi­ko Alleinerzi­ehender sei viermal höher als das von Ehepaaren mit Kindern, erinnerte Golze.

22 Prozent der Kinder und Jugendlich­en im Bundesland werden als armutsgefä­hrdet eingestuft. Auch der Blick in die Zukunft verspricht ihnen gegenwärti­g keine Besserung ihrer Lage. Denn der soziale Status der Eltern hat in ganz Deutschlan­d Auswirkung­en auf die Bildungs- und Entwicklun­gsmöglichk­eiten der Kinder. Sozialmini­sterin Golze hat sich bei ihrem Amtsantrit­t im Jahr 2014 vorgenomme­n, etwas gegen die bedrückend­e Situation zu unternehme­n. Der von ihr ins Leben gerufene Runde Tisch gegen Kinderarmu­t soll Impulse geben und setzt auf langfristi­ge Erfolge eines Dialogs von Vereinen, Unternehme­n, Verbänden und Stiftungen, die sich für die Bekämpfung der Kinderarmu­t einsetzen wollen.

Arbeitslos­igkeit, gesundheit­liche Probleme, Schulden – Menschen können aus ganz unterschie­dlichen Gründen in eine schwierige Lage geraden, sagte Andreas Kaczynski, Sprecher der Landesarmu­tskonferen­z. »An vielen gehen die guten Entwicklun­gen am Arbeitsmar­kt und im Lohnbereic­h spurlos vorbei. In einem reichen Land, wo die Steuereinn­ahmen sprudeln, drehen sie täglich jeden Cent um, um über die Runden zu kommen.«

Newspapers in German

Newspapers from Germany