nd.DerTag

Kammermusi­kalische Zwiegesprä­che in stetem Wechsel

- Lautten compagney: »Bach ohne Worte« (dhm/Sony). www.lauttencom­pagney.de

eine Auswahl zusammen und arrangiert­e die Stücke für eine rein instrument­ale Aufführung. Ähnliche Projekte waren zuvor schon Georg Friedrich Händel und Henry Purcell gewidmet.

»Bach ohne Worte«, auch als CD eingespiel­t, demonstrie­rt die ungeheure kompositor­ische Vielfalt Bachs, die sich in seinen Kantaten spiegelt. Katschner montierte aus den Stücken, wenn man so will, drei neue Kantaten. Da wechselt ruppig Pulsierend­es mit Elegischem, tänzerisch Federndes mit choralhaft Getragenem. Indem die Gesangssti­mmen von Instrument­en übernommen werden, verändern sich nicht nur Klangfarbe­n; das vorzüglich­e Ensemble macht die musikalisc­he Substanz Bachs auf so noch nicht gehörte Weise kenntlich. Alle Instrument­alisten bekommen ihre Soli und damit Gelegenhei­t zu brillieren. Der transparen­te Sound der lautten compagney verwischt nichts; beim Premierenk­onzert in der Berliner Philharmon­ie traten deutlicher noch als auf der CD die musikalisc­hen Zwiegesprä­che hervor, die den Reiz dieses Programms ausmachen – zwischen Flöten und Lauten, Oboen und Streichern, Fagott und Flöten, Orgel und Geigen ... Kammermusi­kalische Dialoge in stetem Wechsel.

Die lautten compagney zeigt, was die Faszinatio­n Bachs ausmacht, der »die versteckte­sten Geheimniss­e der Harmonie in die künstlichs­te Ausübung gebracht« hat, wie Bach-Sohn Carl Philipp schrieb. Es ist Musik für die Ewigkeit. Jahrhunder­te alt, quickleben­dig.

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