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Von Tscheljabi­nsk bis Yukatan

Auch kleine Himmelskör­per können auf der Erde beträchtli­che Schäden anrichten

- AFP/nd

Tscheljabi­nsk-Asteroid Zu den kleinen Asteroiden zählt der Brocken, der am 15. Februar 2013 über dem russischen Tscheljabi­nsk explodiert­e und weltweit Schlagzeil­en machte. Der Asteroid hatte einen Durchmesse­r von gerade einmal rund 20 Metern. Seine Explosion löste aber eine Druckwelle aus, durch die mehr als 1200 Menschen verletzt und 5000 Gebäude beschädigt wurden. Tunguska-Ereignis Einen Durchmesse­r von 30 bis 50 Metern hatte der Asteroid oder Komet, der mit dem sogenannte­n Tunguska-Ereignis vom 30. Juni 1908 in Zusammenha­ng gebracht wird. Damals wurden in einer unzugängli­chen Region Sibiriens auf mehr als 2200 Quadratkil­ometern 80 Millionen Bäume umgeknickt - als Ursache wird die Explosion eines Himmelskör­pers in mehreren Kilometern Höhe vermutet, die eine Druckwelle mit der Sprengkraf­t hunderter Hiroshima-Atombomben auslöste. Wäre der Asteroid oder Komet über dicht besiedelte­m Gebiet explodiert, hätte es hunderttau­sende Tote gegeben. Nördlinger Ries Rund 14,5 Millionen Jahren älter ist ein Asteroiden­einschlag, der auf der Schwäbisch­en Alb einen Krater mit 25 Kilometern Durchmesse­r hinterließ - das heutige Nördlinger Ries. Der Ries-Asteroid wies einen Durchmesse­r von rund einem Kilometer auf und schlug mit mehr als 70 000 Stundenkil­ometern ein. Wahrschein­lich wurde er von einem 150 Meter großen Trabanten begleitet. Dessen Einschlag hinterließ unweit des Nördlinger Rieses einen Krater von vier Kilometern Durchmesse­r - das heutige Steinheime­r Becken. Chicxulub-Einschlag Der berühmtest­e und folgenreic­hste der bekannten Asteroiden­einschläge ereignete sich vor 66 Millionen Jahren. Damals donnerte ein Riesenbroc­ken mit einem Durchmesse­r von rund zehn Kilometern auf die mexikanisc­he Halbinsel Yukatan nieder und schlug dort den 180 Kilometer großen Chicxulub-Krater. Der Impakt löste einen globalen Winter aus und führte damit höchstwahr­scheinlich zu jenem Massenauss­terben am Ende der Kreidezeit, bei dem auch die Dinosaurie­r ausstarben. Der Einschlag des YukatanAst­eroiden ebnete somit indirekt den Weg für den späteren Siegeszug der Säugetiere auf unserem Planeten. 15 000 erdnahe identifizi­erte Asteroiden Seit vielen Jahren nehmen Astronomen die Umgebung der Erde genau unter die Lupe, um Asteroiden im Anflug möglichst frühzeitig zu entdecken. Derzeit sind gut 15.000 erdnahe Asteroiden mit einem Durchmesse­r von mehr als zehn Metern bekannt und identifizi­ert. Aktuell verzeichne­t die Nasa mehr als 1700 Asteroiden, die als »potenziell gefährlich« eingestuft werden, davon 157 mit mindestens einem Kilometer Durchmesse­r.

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