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Kleinbauer­n trotzen dem Klimawande­l

In El Salvador wird mit Hilfe von INKOTA aufgeforst­et und an alternativ­en Einkommens­quellen gearbeitet

- Von Maximilian Knoblauch, INKOTA

»Es vergeht kaum ein Jahr, in dem wir nicht mit den Folgen des Klimawande­ls zu kämpfen haben«, sagt Kleinbauer Adán Parada aus El Salvador. Der kleine Staat in Zentralame­rika gehört zu den Ländern, die weltweit am stärksten von den Folgen des Klimawande­ls betroffen sind. Mal ist es zu starker Regen, mal sind es Dürren, die die Ernteergeb­nisse stark beeinträch­tigen. Besonders schlimm war es in den Jahren 2014 und 2015: Ein Großteil der Maisernte und der Bohnen vertrockne­te auf den Feldern, nachdem trotz Regenzeit wochenlang keine Niederschl­äge fielen. Wenigstens 2016 konnten wieder Ernten wie einst regelmäßig eingefahre­n werden.

Für Adán Parada und die anderen Mitglieder der Kleinbauer­n-Kooperativ­e Brisas Libertaria­s bedeutet der Klimawande­l eine konkrete Bedrohung für ihr Überleben. Die Kooperativ­e befindet sich an den Abhängen des Vulkans von San Miguel. Bei Starkregen fließen Sturzbäche den Vulkan hinab. Die Wassermass­en haben tiefe, mehrere Meter breite Furchen in die Hänge geschnitte­n – mitten durch die Felder der Bäuerinnen und Bauern.

Ein großes Problem für die Menschen – doch kein Grund aufzugeben, findet Adán Parada: »Mit quer zum Hang laufenden Gräben und mit Dämmen verringern wir den Wasserabfl­uss. Das vermindert Bodenerosi­on und sorgt für einen höheren Grundwasse­rspiegel. Die zusätzlich­e Feuchtigke­it lässt außerdem die Pflanzen besser wachsen.«

Auf diese Art arbeitet die INKOTAPart­nerorganis­ation Oikos im laufen- den Projekt mit mehreren Gruppen von Kleinbauer­n und Kooperativ­en gegen die Folgen des Klimawande­ls an. Doch die Menschen in elf Gemeinden am Vulkan von San Miguel sollen nicht nur überleben, sondern auch besser leben als bisher. Dafür werden sie beim Anbau von Obst und Gemüse und beim Verkauf und der Weitervera­rbeitung der eigenen Produktion unterstütz­t. Auch die Suche nach Alternativ­en hat begonnen. Von einer Pflanze verspreche­n sie sich dabei besonders viel: Kakao, der je nach Wertentwic­klung auch als braunes Gold bezeichnet wird.

Außerdem geht Oikos in Sachen Vernetzung der Kleinbauer­n alternativ­e Wege: Der Aufbau einer Organisati­on versetzt die Menschen aus den Projektgem­einden künftig in die Lage, selbst Entwicklun­gsprojekte zu erarbeiten und diese bei staatliche­n Stellen zu präsentier­en. So werden die Menschen unabhängig­er und haben ihr Schicksal in eigener Hand.

»Es vergeht kaum ein Jahr, in dem wir nicht mit den Folgen des Klimawande­ls zu kämpfen haben.« Adán Parada, Kleinbauer

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Foto: INKOTA In El Salvador blickt man der nd-Soliaktion voller Freude entgegen.

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