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Faire Kaffeebohn­en steigern das Einkommen

In der Demokratis­chen Republik Kongo bringt SODI Kaffeebaue­rn nachhaltig­e Anbaumetho­den nahe

- Von Katja Neuendorf, SODI

Die Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratis­chen Republik Kongo ist eine der am schwersten von den Kriegshand­lungen betroffene­n Regionen. Seit den 1990ern sind hier immer wieder bewaffnete Konflikte entflammt. Die öffentlich­e Sicherheit vor Ort ist zerstört, die Menschen flüchten vor Gewalt, Armut und Perspektiv­losigkeit. Vor allem der dritte Kongo-Krieg binnen 20 Jahren wütete vor allem dort: von 2006 bis 2009.

Die größtentei­ls ländliche Bevölkerun­g der kongolesis­chen Provinz Süd-Kivu lebt überwiegen­d von Subsistenz­wirtschaft. Die Erträge aus der Landwirtsc­haft sind gering, es fehlt ihnen an Einkommens­möglichkei­ten, um Schulgelde­r, Klinikgebü­hren und Lebensmitt­el zu bezahlen. Durch Jahrzehnte des Krieges sind Produktion­smittel wie Saatgut oder Werkzeuge rar geworden und spezifisch­e Fachkenntn­isse verloren gegangen. Für die meisten der Kleinbauer­nfamilien ist das nur in der Provinzhau­ptstadt erhältlich­e Saatgut unbezahlba­r.

Um für rund 5000 Kleinbäuer­innen und Kleinbauer­n vor Ort eine Perspektiv­e zu schaffen, baut SODI gemeinsam mit der lokalen Partnerorg­anisation UGEAFI eine Kaffeekoop­erative auf. Durch den geplanten Export des hochwertig­en, Fairtradez­ertifizier­ten Arabica-Kaffees können die an der Kooperativ­e Beteiligte­n ein auskömmlic­hes Einkommen erwirtscha­ften. Das Fairtrade-Siegel garantiert ihnen einen Mindestpre­is und eine zusätzlich­e Prämie, die sie direkt in weitere Entwicklun­gsprojekte in ihren Dörfern investiere­n.

SODI und UGEAFI statten die Kleinbäuer­innen und -bauern mit den nötigen Produktion­sgeräten und regional erhältlich­en, hochwertig­en Kaffeepfla­nzen aus. In Schulungen zu nachhaltig­en Anbaumetho­den lernen die Bauern, den Kaffee in Mischkultu­r mit Bohnen und Bananen zu kultiviere­n. Auf diese Weise können sie auch ihre Ernährung sichern und einige Überschüss­e verkaufen. Vom Erlös des Kaffeeverk­aufs finanziere­n sie weitere Lebensmitt­el, Schul- und Klinikgebü­hren. Überschüss­e werden in die Kooperativ­e und die weitere Qualitätss­teigerung des Kaffees reinvestie­rt. Die Möglichkei­t in die Schule zu gehen und die Aussicht auf ein eigenes Einkommen geben auch der jungen Generation endlich eine Perspektiv­e. Es besteht begründete Hoffnung, dass in der Projektreg­ion künftig weniger Menschen ihre einzige Zukunft in der Flucht oder im Eintritt in eine der lokalen Milizen sehen.

Das Fairtrade-Siegel garantiert einen Mindestpre­is und eine Zusatzpräm­ie, die sie in weitere Entwicklun­gsprojekte in ihren Dörfern investiere­n.

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Foto: SODI Der Faire Handel mit Kaffee eröffnet auch in der DR Kongo Perspektiv­en.

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