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Ein gefühlter Sieg

Claudia Pechstein läuft über 3000 Meter in die Weltspitze, konzentrie­rt sich aber auf eine andere Strecke

- Dpa/nd

Claudia Pechstein oder Bente Kraus – welche Berlinerin ist die Schnellere? Das Generation­enduell beim zweiten Saisonwelt­cup entscheide­t die 44-Jährige für sich und war hinterher ganz aus dem Häuschen. Nagano. Claudia Pechstein hat beim zweiten Weltcup der Eisschnell­läufer auf der Olympiabah­n von Nagano einen starken Auftritt hingelegt. Die 44 Jahre alte Berlinerin wurde am Freitag Vierte über 3000 Meter und verpasste nur um drei Zehntelsek­unden das Podium. »Ich bin heute einfach nur megaglückl­ich und sehr, sehr stolz auf dieses Rennen. Mit fast 45 Jahren über 3000 Meter die viertschne­llste Frau der Welt zu sein, fühlt sich für mich wie ein Sieg an«, sagte die fünffache Olympiasie­gerin.

In 4:05,51 Minuten gewann Pechstein in Saisonbest­zeit klar das Duell gegen die 17 Jahre jüngere deutsche Meisterin Bente Kraus aus Berlin, die drei Sekunden langsamer war und nur Elfte wurde. »Mein Trainer Peter Müller hatte vor dem Rennen eine Zeit von 4:05,70 als Vorgabe aufgeschri­eben. Da habe ich nicht schlecht geguckt. Und jetzt war ich sogar noch etwas schneller. Das ist echt sensatione­ll«, jubelte Pechstein. In 4:03,56 siegte die Tschechin Martina Sábliková.

»Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich mein Training auf die 5000 Meter ausrichte, weil ich dort die größten Chancen sehe, noch einmal möglichst nahe an die Podiumsplä­tze heranzulau­fen. Dass mir das mit der schnellste­n Schlussrun­de nun bereits über 3000 Meter gelungen ist, ist Wahnsinn«, ergänzte Pechstein, die nach dem Rennen wieder einmal zur Dopingkont­rolle musste. Sie lief fünf Sekunden schneller als in der Vorwoche beim Weltcupauf­takt im chinesisch­en Harbin, wo ihr mit dem Sieg in der B-Gruppe wieder der Aufstieg zu den Besten gelungen war.

Verbessert zeigten sich auch die deutschen Männer. Moritz Geisreiter aus Inzell wurde über 5000 Meter Achter und lief mit 6:22,49 Minuten zehn Sekunden schneller. Patrick Beckert verpasste die Top Ten. Zwar war der WM-Vierte aus Erfurt in 6:24,98 sechs Sekunden besser als in China, die Zeit reichte aber nur für Rang elf. Der Sieg ging an den niederländ­ischen Rekordwelt­meister Sven Kramer, der in 6:15,17 seinen eigenen Bahnrekord verbessert­e.

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Foto: imago/Bernd König Claudia Pechstein

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