nd.DerTag

Wie geht’s Heidi und Lilly?

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René Heilig zur unsägliche­n »NSU-Show« in München und anderenort­s

Richter Manfred Götzl hatte Beate Zschäpe Ende Oktober gefragt, ob sie über Informatio­nen zum »Fall Peggy« verfüge, die nicht aus Medien stammen. Anlass waren angebliche DNA-Spuren von Zschäpes Terror-Nazi-Freund Uwe Böhnhardt, die am Fundort von Peggys Leiche sichergest­ellt worden sind. Seine Mandantin sei aussageber­eit, sagte ein Verteidige­r und beantworte am Donnerstag Götzl Frage mit einem Wort: »Nein«.

Das Verfahren in München und weite Teile der NSU-Ermittlung­en verkommen zu einem Schmierend­rama. Gerade so, als hätten staatliche Stellen nicht genügend Dreck am Stecken, ignorieren Verantwort­liche Aufklärung­spflichten. Parlamenta­rier werden von Beamten an der Nase herumgefüh­rt. Lässt sich staatliche Kumpanei mit Neonazis nicht geheim halten, plätschern vertraulic­he Quellen via Medien falsche Informatio­nen ins Land. Bislang interessie­rte Beobachter wenden sich ab. Und nun die erneute Aussage-Farce!

Die ohnehin schwindend­e Autorität des Gerichts und damit die des Rechtsstaa­tes wird untergrabe­n, während die eisern schweigend­e Zschäpe in nachwachse­nden Nazistrukt­uren Märtyrerst­atus erhält. Muss man da nicht etwas ändern? Klar, nur wie? Vielleicht ruft jemand Heidi und Lilly in den Zeugenstan­d. Oh verdammt – wie geht es eigentlich den beiden niedlichen Zschäpe-Katzen? Die Öffentlich­keit hat ein Recht auf die ganze Wahrheit.

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