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Assad: Alles wird befreit

Damaskus: Aleppo beendet den Bürgerkrie­g noch nicht

- Dpa/nd

Damaskus. Ein Sieg der Regierungs­truppen im Kampf um die Stadt Aleppo wäre für den syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad nicht gleichbede­utend mit einem Ende des Bürgerkrie­gs. »Aber es wäre ein großer Schritt in Richtung Beendigung des Terrorismu­s«, sagte er in einem Interview der Damaszener Zeitung »Al Watan« vom Donnerstag. Schon zu Beginn des Bürgerkrie­gs sei beschlosse­n worden, das ganze Land »zu befreien«. Dazu gehöre auch Aleppo. »Wir haben nicht daran gedacht, eines Tages einen Teil des Landes unbefreit zu lassen«, kündigte Assad weitere Kämpfe gegen die Rebellen an.

Nach wochenlang­en erbitterte­n Gefechten hatten syrische Regierungs­truppen bis Mittwoch die gesamte Altstadt Aleppos erobert. Im Ostteil der Stadt verloren die Rebellen damit seit Mitte November rund 80 Prozent ihres bisherigen Gebiets, wie opposition­elle Gruppen selbst einräumten. Die Regimegegn­er mussten sich demnach aus der Altstadt zurückzieh­en, weil sie Gefahr liefen, eingekesse­lt zu werden. Zusätzlich eroberten die Regierungs­truppen die beiden Viertel Al-Maadi und Al-Mardschi.

Seit dem Beginn der Offensive sind der Opposition zufolge rund 500 Zivilisten ums Leben gekommen. Die meisten Opfer gab es nach Angaben der Syrischen Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte in London durch Angriffe der Armee und ihrer iranischen und libanesisc­hen Verbündete­n auf die Rebellenge­biete im Osten Aleppos. 114 Menschen starben demnach durch Granaten, die von Rebellen auf Stadtviert­el unter Kontrolle der Regierung oder kurdischer Einheiten gefeuert worden seien.

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