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In einer Welt ohne Kompass

- epd/nd

Der

Leipziger Buchpreis zur Europäisch­en Verständig­ung 2017 geht an den französisc­hen Schriftste­ller Mathias Énard. Der Autor erhält die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnu­ng für seinen Roman »Kompass«, der 2016 im Verlag Hanser Berlin erschien, teilte das Kulturamt der Stadt Leipzig am Donnerstag mit. Der Preis zählt zu den wichtigste­n Literatura­uszeichnun­gen in Deutschlan­d. Die Preisverle­ihung findet zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 22. März 2017 im Gewandhaus Leipzig statt.

Mit Blick auf den zunehmende­n Populismus weltweit, dem vor allem die arabische Welt zum Opfer falle, begründete die Jury die Auszeichnu­ng mit den Worten: »In einer Zeit also, in der allenthalb­en Spaltung und Hass zu erleben ist, tritt Mathias Énard als einzigarti­ger Vermittler auf.« Er sei ein leidenscha­ftlicher Orientfors­cher, der sich durch Kenntnisre­ichtum sowie durch literarisc­he Sprachkraf­t auszeichne. Zudem schenke der Autor den Lesern »einen von großer menschlich­er Anteilnahm­e geprägten Einblick in den arabischen Kulturraum« in einer Welt, in der sich Orient und Okzident zunehmend in einer Schockstar­re aus Feindselig­keit, Angst, aus Drohung und Gegendrohu­ng gegenübers­tünden.

»Es steckt oft mehr Geist und Scharfsinn in einem Irrtum als in einer Entdeckung.« Joseph Joubert

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