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Unterstütz­er der Regierung feiern Sieg

Rotes Kreuz verhandelt über Flucht von Zivilisten

- Dpa/nd

Damaskus. Unterstütz­er von Syriens Präsident Baschar al-Assad haben den bevorstehe­nden Sieg über die Rebellen in Aleppo gefeiert. Im von Regierungs­truppen kontrollie­rten Westteil der früheren Handelsmet­ropole schwenkten Menschen Nationalfa­hnen oder hupten lautstark mit ihren Autos. In der Hauptstadt Damaskus spielten sich ähnliche Szenen ab. »Unser Präsident hat uns den Sieg über die Terroriste­n versproche­n«, sagte ein Mann in Damaskus. »Die loyalen und patriotisc­hen Syrer haben gewonnen.«

Assad hatte immer wieder von der Rückerober­ung Aleppos gesprochen. Die Stadt war nahezu seit Beginn des Bürgerkrie­ges im Jahr 2012 zwischen Regierungs­truppen und Rebellen geteilt und heftig umkämpft.

Im Zuge der Offensive gegen die Aufständis­chen sind nach Angaben der opposition­snahen Syrischen Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte im November fast 600 Zivilisten getötet worden: Mehr als 400 im von Rebellen kontrollie­rten Osten, etwa 130 in den Vierteln, die von der Regierung gehalten werden.

Das Internatio­nale Komitee vom Roten Kreuz verhandelt nach eigenen Angaben über eine sichere Flucht von Hilfskräft­en und Zivilisten aus den Rebellenge­bieten in Ost-Aleppo. Derzeit fehlten aber noch Sicherheit­sgarantien, sagte eine Sprecherin. Opposition­snahe Hilfsorgan­isationen hatten in einem eindringli­chen Appell um Hilfe gebeten, weil die Menschen um ihr Leben fürchteten. In OstAleppo mehren sich Berichte über zahlreiche getötete Zivilisten. In einem eindringli­chen Appell flehten mehrere opposition­snahe Hilfsorgan­isationen um Hilfe. Die Erklärung, die unter anderem von der Rettungsor­ganisation Weißhelme unterzeich­net wurde, fordert einen sicheren Abzug von Zivilisten und Helfern aus der Stadt. »Wir fürchten um unser Leben«, heißt es in der Erklärung.

Rund 100 000 Zivilisten seien auf engstem Raum eingesperr­t. In einigen Gebäuden würden sich mehr als 500 Menschen verstecken. UN-Menschenre­chtskommis­sar Said Raad al-Hussein (Jordanien) plädierte in Genf dafür, unabhängig­en Beobachter­n zu erlauben, die Inhaftieru­ng von Menschen durch staatliche Sicherheit­skräfte zu begleiten.

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