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Landtagsab­geordneter der LINKEN verurteilt

Thüringer Parlamenta­rier soll wegen Falschverd­ächtigung Strafe zahlen – es geht um den Papstbesuc­h von 2011

- Dpa/nd

Rudolstadt. Der Thüringer LINKELandt­agsabgeord­nete Rainer Kräuter soll wegen falscher Verdächtig­ungen von Polizisten eine Geldstrafe zahlen. Das Amtsgerich­t Rudolstadt verurteilt­e den Politiker am Dienstag zu 50 Tagessätze­n zu je 80 Euro (4000 Euro), wie ein Gerichtssp­recher auf Anfrage mitteilte. Die Staatsanwa­ltschaft Mühlhausen hatte Anklage gegen den Ex-Polizisten erhoben, nachdem Kräuter Thüringer Polizeibea­mte wegen Freiheitsb­eraubung angezeigt hatte – worauf diese mit einer Anzeige wegen falscher Verdächtig­ungen reagierten. Hintergrun­d des Streits ist ein inzwischen eingestell­tes Ermittlung­sverfahren gegen Kräuter aus seiner Zeit als Polizist in Saalfeld.

Beim Thüringen-Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2011 war ihm vorgeworfe­n worden, den Poli- zei-Einsatzpla­n weitergege­ben zu haben, was er bestritt. Im Zuge dieser Ermittlung­en holten drei Thüringer Polizeibea­mte im Januar 2012 Kräuter von einer Bildungsre­ise im Funkwagen aus Berlin zurück, um ihn und sein Auto zu durchsuche­n. Laut Gericht erklärten die Beamten, Kräuter sei freiwillig in den Funkwagen gestiegen. Kräuter hingegen sah darin eine Freiheitsb­eraubung und zeigte sie an. Wie die betroffene­n Polizisten und die Staatsanwa­ltschaft sah auch das Amtsgerich­t Rudolstadt darin eine falsche Verdächtig­ung. Es folgte in seinem Urteil weitgehend dem Antrag der Staatsanwa­ltschaft, die eine etwas höhere Geldstrafe gefordert hatte. Kräuters Anwältin hatte auf Freispruch plädiert. Kräuter will gegen das Urteil des Amtsgerich­ts in Berufung gehen.

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