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430 000 Malaria-Tote

2018 möglicherw­eise Pilotproje­kt mit Impfstoff

- Epd/nd

Genf. Malaria bleibt eine der tödlichste­n Krankheite­n weltweit. Auf 212 Millionen schätzt die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) die Zahl der Malaria-Fälle 2015. Etwa 429 000 Menschen seien der Fieberkran­kheit erlegen, hieß es in dem am Dienstag in Genf veröffentl­ichten Weltmalari­abericht 2016. Besonders die Bevölkerun­g in den Ländern Afrikas südlich der Sahara seien von der Tropenkran­kheit bedroht. Etwa 90 Prozent aller Fälle und 92 Prozent der Todesopfer seien in der Region verzeichne­t worden.

Besonders gefährlich ist Malaria für Kinder unter fünf Jahren. Schätzungs­weise 70 Prozent aller Todesfälle seien in dieser Altersklas­se zu beklagen, hieß es in dem Bericht. Laut WHO hatten 2015 etwa 43 Prozent der Menschen in den Ländern südlich der Sahara keinen Schutz vor Moskitos, die die Krankheit übertragen.

Ein großes Problem bei der Malaria-Bekämpfung ist laut WHO fehlendes Geld. 2015 seien 2,9 Milliarden US-Dollar investiert worden. Um langfristi­ge Erfolge gegen die Krankheit zu erzielen, müssten ab 2020 mindestens 6,4 Milliarden US-Dollar jährlich zur Verfügung stehen. Dem Bericht zufolge steuerten die Länder, die von der Malaria betroffen sind, 2015 etwa ein Drittel des Geldes zur Bekämpfung bei. Größter Einzelgebe­r für die Anti-Malaria-Programme waren die USA, die 2015 über ein Drittel finanziert­en.

Laut WHO könnte 2018 ein Pilotproje­kt für den Malaria-Impfstoff RTS,S in drei Ländern Afrikas beginnen. Tests hätten ergeben, dass RTS,S bei Kindern einen Teilschutz bewirkt.

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