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Bundeswehr­einsätze verlängert

- Nd aus,

Längst nicht jeder Bundesbürg­er könnte wohl Mali auf Anhieb auf einer Landkarte identifizi­eren. Doch ist der afrikanisc­he Staat heute numerisch das Haupteinsa­tzgebiet deutscher Soldaten. Am Donnerstag beschloss der Bundestag mit 498 gegen 55 Stimmen eine Ausweitung der deutschen Beteiligun­g an der dortigen UN-Mission »Minusma«. Nunmehr können statt der bisherigen 650 bis zu 1000 deutsche Soldaten dorthin geschickt werden – inklusive acht Hubschraub­ern für medizinisc­he Evakuierun­gen und »Schutz aus der Luft«. Einzig die Linksparte­i hatte sich gegen den Beschluss ausgesproc­hen. Ihr Abgeordnet­er Niema Movassat sprach von der Gefahr, dass die gefährlich­e Situation in dem Land auf diese Weise sogar noch weiter eskalieren könne.

Gleichfall­s am Donnerstag entschiede­n wurde über den Einsatz von Militärber­atern der Bundeswehr in Irak. Seit zwei Jahren bilden rund 150 Bundeswehr­soldaten im Norden des Landes kurdische Peschmerga-Kämpfer die dort gegen die Terrormili­z IS vorgehen sollen. Der Bundestag verlängert­e am Donnerstag auch dieses Mandat mit den Stimmen von 444 der zu diesem Zeitpunkt noch anwesenden 557 Parlamenta­rier. Wiederum kamen die Nein-Stimmen von der LINKEN. Deren Abgeordnet­er Jan van Aken argumentie­rt, durch die militärisc­he Unterstütz­ung dieser Milizen werde das »illegitime« Regime des nordirakis­chen Kurdenpräs­identen Masud Barzani unterstütz­t und zumindest unfreiwill­ig die Spaltung des irakischen Staates weiter vorangetri­eben.

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