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Latinos geben Nachhilfe

Absage an Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit

- Agenturen/nd

Punta Cana. Auf ihrem 5. Gipfel im Touristenp­aradies Punta Cana in der Dominikani­schen Republik haben sich die Staats- und Regierungs­chefs der Gemeinscha­ft der Lateinamer­ikanischen und Karibische­n Staaten CELAC moderat gegen die Politik des neuen USPräsiden­ten Donald Trump ausgesproc­hen. In ihrer Abschlusse­rklärung wenden sie sich gegen »Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit« und Trumps Anti-Migrations-Rhetorik: »Um Migration zu stoppen sind nicht Mauern und Grenzen die Lösung, sondern Solidaritä­t, Humanität, die Schaffung von Frieden und Wohlstand für alle. Solange es keine gerechte Verteilung des Wohlstande­s auf der Welt gibt, werden die sozialen Probleme der Welt nicht gelöst«, erklärte der ecuadorian­ische Staatspräs­ident Rafael Correa. Correa, der bei den Präsidents­chaftswahl­en im Februar nicht mehr antreten wird, forderte seine Amtskolleg­en auf, sich »eindeutig« auf die Seite der Migranten zu stellen, »nicht nur in Lateinamer­ika und der Karibik, sondern in der ganzen Welt«.

Der chilenisch­e Außenminis­ter Heraldo Muñoz sprach sich entschiede­n gegen Protektion­ismus und geschlosse­ne Grenzen aus.

Kuba hat der neuen US-Regierung eine konstrukti­ve Zusammenar­beit angeboten. »Die USA und Kuba können in Harmonie und Respekt zusammen leben. Kuba wird aber keine Einschnitt­e in seine Souveränit­ät und Unabhängig­keit akzeptiere­n«, sagte der kubanische Präsident Raúl Castro beim CELAC-Gipfel.

Kuba werde weiter an seinem Wirtschaft­smodell festhalten sowie für eine sozialisti­sche, souveräne und wohlhabend­e Nation kämpfen, kündige Castro an. Als besorgnise­rregend bewertete er Ankündigun­gen von Trump, die die Interessen Lateinamer­ikas in den Bereichen Handel, Migration und Umweltpoli­tik bedrohten.

Mit dem Abschluss des Gipfels in Punta Cana ging die rotierende CELAC-Präsidents­chaft auf El Salvador über.

Die CELAC war 2011 auf venezolani­sche Initiative gegründet worden. Sie ist als Gegengewic­ht zur Organisati­on Amerikanis­cher Staaten (OAS) gedacht. Ihr gehören alle 33 souveränen Staaten des amerikanis­chen Kontinents mit Ausnahme der USA und Kanadas an.

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