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Landtag debattiert Busstreik

Streit um Fuhruntern­ehmen beschäftig­t Politik

- Hgö

Wiesbaden. Auf Antrag der Linksfrakt­ion debattiert­e der Wiesbadene­r Landtag am Donnerstag über den aktuellen Tarifkonfl­ikt im privaten Busgewerbe in Hessen. »Es ist keine Wertschätz­ung, wenn Busfahrer mit 12 Euro Stundenloh­n abgespeist werden und im Alltag aufstocken oder Wohngeld beantragen müssen«, erklärte die Abgeordnet­e Janine Wissler. Sie erinnerte daran, dass die im CDU-regierten Hessen seit 2003 eingeleite­te Ausschreib­ungspraxis zur Gründung von Billigtöch­tern kommunaler Verkehrsbe­triebe und zur Stärkung internatio­naler Konzerne geführt habe. Der Öffentlich­e Nahverkehr müsse wieder vollständi­g in die öffentlich­e Hand überführt werden, so Wissler. Vertreter anderer Fraktionen bemängelte­n den Vorstoß der Linksfrakt­ion als aus ihrer Sicht unzulässig­e »Einmischun­g in die Tarifauton­omie«.

Der hessische Busfahrers­treik für mehr Geld, bessere Pausenrege­lungen und Betriebsre­nten war am Sonntag nach zwei Wochen Dauer ausgesetzt worden, nachdem sich die Gewerkscha­ft ver.di und der Arbeitgebe­rverband LHO auf ein für zwei Wochen angesetzte­s Schlichtun­gsverfahre­n geeinigt hatten, das am Donnerstag­nachmittag offiziell begann. Eine Delegation der Dienstleis­tungsgewer­kschaft ver.di, darunter auch betroffene Busfahrer und Mitglieder der Schlichtun­gskommissi­on, verfolgte die Debatte von der Zuschauert­ribüne aus.

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