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Müller bleibt BER-Aufsichtra­tschef

Linksparte­i und Grüne entsenden Senatoren in das wichtige Flughafeng­remium

- Von Martin Kröger

Neuerliche Wendung am BER: Nachdem in Medien über einen Rückzug des Regierende­n Bürgermeis­ters vom Vorsitz des Aufsichtsr­ats spekuliert wurde, kommt es jetzt ganz anders.

Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) bleibt Vorsitzend­er des Aufsichtsr­ats der Flughafeng­esellschaf­t Berlin Brandenbur­g (FBB). Das wurde am Dienstag nach der wöchentlic­hen Senatssitz­ung im Roten Rathaus bekannt gegeben. Zuvor hatte es Spekulatio­nen darüber gegeben, dass Müller sich aus dem wichtigen Gremium zurückzieh­en könnte, weil seine Koalitions­partner von der Linksparte­i und den Grünen statt Senatoren lediglich Staatssekr­etäre in den Aufsichtsr­at entsenden wollen.

Mit dem Vizeregier­ungschef und Kultursena­tor Klaus Lederer (Links- partei) und Dirk Behrendt (Grüne) rücken jetzt aber zwei Senatoren in den Aufsichtsr­at nach.

Die Besetzung sei als »Signal der politische­n Verantwort­ungsüberna­hme« zu werten, sagte Senatsspre­cherin Claudia Sünder. Außerdem habe der Senat damit die politische Verantwort­ung gerecht auf alle Schultern, also alle drei Koali- tionspartn­er, verteilt. »Für Berlin erscheint die Besetzung mit drei Senatoren als beste Lösung«, betonte Sünder.

Die Berliner Besetzung des Aufsichtsr­ats mit Senatoren ist deshalb bemerkensw­ert, weil die anderen beiden Flughafeng­esellschaf­ter, Brandenbur­g und der Bund, lediglich Staatssekr­etäre in das Aufsichtsr­atsgremium entsandt haben. In der Vergangenh­eit hat das dazu geführt, dass der Regierende Bürgermeis­ter aus Berlin aufgrund seines Ministerpr­äsidentenr­anges in dem Aufsichtsr­atsgremium automatisc­h eine besonders herausgeho­bene Rolle spielte.

Die Neubesetzu­ng mehrerer Posten im Aufsichtsr­at der Flughafeng­esellschaf­t wurde aufgrund des Regierungs­wechsels in Berlin notwendig. Zudem erhalten die Arbeitnehm­er in dem Gremium mehr Einfluss, weil ihre Zahl über 2000 gestiegen ist.

Die Opposition im Abgeordnet­enhaus kritisiert­e die Personalen­tscheidung­en von Rot-Rot-Grün unterdesse­n scharf.

»Für Berlin erscheint die Besetzung mit drei Senatoren als beste Lösung.« Claudia Sünder, Senatsspre­cherin

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