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Sachsen-Anhalt testet EC-Zahlung von Bußgeld

Polizeidir­ektion Halle startete ein Sechs-Monate-Pilotproje­kt – Beamte sind mit mobilen Terminals unterwegs

- Dpa/nd

Halle. Die Polizei im Süden SachsenAnh­alts ist ab sofort mit mobilen Geräten unterwegs, um Bußgelder von Verkehrssü­ndern bargeldlos einzutreib­en. Innenminis­ter Holger Stahlknech­t (CDU) übergab am Montag offiziell zehn der mobilen Terminals an die Polizeidir­ektion in Halle. In den kommenden sechs Monaten sollen Polizisten in Halle, im Burgenland­kreis und beim Autobahnre­vier Weißenfels die neuen Helfer auf ihre All- tagstaugli­chkeit testen. Wer sich nicht anschnalle, einen Gehweg zuparke, den Führersche­in nicht dabei habe oder mit defektem Licht fahre, könne dank des Systems sofort zur Kasse gebeten werden, sagte Projektlei­ter Stefan Weiß vom Technische­n Polizeiamt.

Die Terminals sollen nicht nur das Bezahlen mit EC- oder Kreditkart­e ermögliche­n, sondern die Landespoli­zei auch beim Papierkram entlasten. Bis- her müssen Verkehrsve­rstöße oder auch Bagatellun­fälle per Hand in einen Block eingetrage­n werden, um sie dann später elektronis­ch zu erfassen und an die Bußgeldste­lle weiterzule­iten, sagte Weiß. Dieser Zwischensc­hritt entfällt dank der Geräte.

Nach dem Testlauf soll entschiede­n werden, ob und in welchem Umfang das System flächendec­kend eingeführt wird. Sachsen-Anhalt schließe mit den Terminals zu anderen Bun- desländern auf, erklärte der Projektlei­ter. Neu sei allerdings, dass es sowohl das bargeldlos­e Bezahlen als auch das elektronis­che Erfassen der Fälle mit einem Gerät ermögliche. In den meisten anderen Bundesländ­ern passiere das jeweils getrennt. Die Gewerkscha­ft der Polizei begrüßte das Projekt. Die Arbeitnehm­ervertrete­r forderten schon seit zwei Jahren eine elektronis­che Lösung, so Landeschef Uwe Petermann.

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