Arbeitsmarkt im Januar stabil
Auswirkungen von Trump und Brexit erwartet
Nürnberg. Die offizielle Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar saisonbedingt auf 2,777 Millionen gestiegen. Das waren 209 000 mehr Erwerbslose als im Dezember, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Im Vergleich zu 2016 ging die Zahl der Jobsucher dagegen um 143 000 zurück. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte auf 6,3 Prozent. »Der Arbeitsmarkt ist gut in das neue Jahr gestartet«, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Während des Winters ruht in vielen Außenberufen die Arbeit. In den vergangenen drei Jahren war die Arbeitslosigkeit im Januar im Schnitt um 256 000 gestiegen.
Die Linkspartei warnte davor, nicht alle Arbeitslosen zu zählen. Erwerbslose, die krank seien, einen Ein-Euro-Job haben oder Weiterbildungen machen, werden nicht statistisch erfasst. Auch Erwerbslose über 58 Jahre erscheinen nicht. Die LINKE kommt nach ihren Berechnungen auf rund 3,7 Millionen Arbeitslose.
Die Zahl der Beschäftigten mit einem regulären Job nahm von Oktober auf November saisonbereinigt um 22 000 zu. Damit waren im November 31,72 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 332 000 mehr als ein Jahr zuvor. Zudem waren im Januar 647 000 offene Stellen bei der BA gemeldet.
Weise schloss negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch den Brexit und die wirtschaftliche Abschottungspolitik der USA nicht aus. Er rechnet mit einer durchschnittlichen Jahresarbeitslosigkeit von 2,6 Millionen, räumte aber ein, dass Forscher der BA die Prognose momentan überarbeiten.