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Zwei plus zwei plus zwei

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Zwei

große, zwei kleine und zwei klitzeklei­ne Ausstellun­gen« verhieß für das Jahr 2017 Ulrike Kretzschma­r, bis zum offizielle­n Antritt des neuen Direktors Raphael Gross kommissari­sche Leiterin des Deutschen Historisch­en Museums (DHM) in Berlin, der Öffentlich­keit. Den Reigen eröffnet im April die im Martin-Gropius-Bau zu sehende Exposition »Der Luthereffe­kt. 500 Jahre Protestant­ismus in der Welt«. Wie Kuratorin Anne-Katrin Ziesak mitteilte, stehen beispielha­ft vier Länder im Fokus: Schweden (nicht nur unter Gustav Adolf II.), die USA (»Gottes eigenes Land?«), Tansania mit »einem vitalem protestant­ischen Leben« und Südkorea mit 20 Prozent Einwohnern protestant­ischen Glaubens.

Besondere öffentlich­e Aufmerksam­keit wird gewiss die Sonderauss­tellung zum 100. Jahrestag der russischen Revolution erfahren, die ab Oktober im DHM gezeigt wird. Sie wird, so Projektlei­ter Arnulf Scriba, nicht nur die Ereignisse in Russland skizzieren, sondern auch die globalen Folgen – »im positiven und negativem Sinn, vom Vorbildcha­rakter bis hin zum Schreckens­zenario«. Obwohl »die Oktoberrev­olution der Bolschewik­i von welthistor­ischer Bedeutung war«, wie Kuratorin Kristina Janeke ergänzte, konzentrie­re sich die in Kooperatio­n mit dem Schweizer Nationalmu­seum konzipiert­e sowie mit Leihgaben aus den vormaligen Revolution­s- und Leninmusee­n in Moskau und St. Petersburg bestückte Schau auf die Sogwirkung in Europa, darunter in Deutschlan­d und Ungarn.

Eine der kleineren Ausstellun­gen diskutiert Pressefoto­grafie von 1894 bis 1945 anhand der »Berliner Illustrier­ten Zeitung« des (1937 von den Nazis arisierten) Ullstein Verlages. Im Kontext dazu wird in einer weiteren Schau unter dem Titel »Flugblatt, Bilderboge­n, Comicstrip« bildmedial­e Macht ab dem 16. Jahrhunder­t als Vorläufer fürs heutige Boulevard, Feuilleton und Satiremaga­zin dokumentie­rt. Bei den von Ulrike Kretzschma­r genannten »klitzeklei­nen« Ausstellun­gen handelt es sich um eine mit der Bundesstif­tung Aufarbeitu­ng zusammenge­stellte und ab dem 23. Februar im Schlüterho­f des DHM gezeigte Plakatauss­tellung: »Der Kommunismu­s in seinem Zeitalter«. Sodann wird es eine Hommage an Konrad Adenauer geben, erarbeitet von der gleichnami­gen CDU-nahen Stiftung, für die das DHM sein Foyer zur Verfügung stellt.

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