Niederlausitz in zwei Kreisen akzeptabel
Wenn die Region es wünsche, könne es nach der Kreisgebietsreform zwei statt nur einen Landkreis für die Niederlausitz geben, meint Finanzminister Christian Görke (LINKE). Potsdam. Die rot-rote Landesregierung würde nach den Worten von Finanzminister Christian Görke (LINKE) auch zwei statt nur einen Landkreis für den Raum Niederlausitz akzeptieren. Es spreche vieles für den gemeinsamen Kreis aus Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster, sagte Görke in einem Interview der »Lausitzer Rundschau« (Freitag). »Wenn es allerdings in den Regionen vor Ort Überlegungen gibt, freiwillig leitbildgerechte Strukturen zu bilden – also zwei Zweierkreise als Alternative – dann wird sich die Landesregierung dem sicherlich nicht verschließen können«, sagte Görke. In einem Leitbild hatte der Landtag festgelegt, dass Landkreise auch im Jahr 2030 noch mindestens 175 000 Einwohner haben müssen, ausnahmsweise auch nur 150 000 Einwohner, und dass sie nicht größer als 5000 Quadratkilometer sind sollten.
Er habe aber den Eindruck, dass unter den Reformgegnern die Mehrheit Veränderungen grundsätzlich ablehne, sagte Görke. Er und Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatten vorgeschlagen, die Zahl der Kreisverwaltungen von 18 auf 10 zu reduzieren. Kabinett und Landtag müssen noch zustimmen.
Als Argumente für den Niederlausitzkreis nannte Görke, dass damit die Kulturlandschaft abgebildet werde und auch Gerichte oder die Industrie- und Handelskammer schon so aufgestellt seien. Der Niederlausitzkreis wäre einer der größten Landkreise Deutschlands und laut Görke mit jährlich rund zwölf Milliarden Euro Bruttoinlandsprodukt auch ein Schwergewicht.