Bosch schickt mehr Leute zum BER
Firma traf sich wegen aktueller Probleme mit Aufsichtsrats- und Flughafenchef
Firmen und die BER-Verantwortlichen haben sich erneut zu einem Spitzengespräch zu Problemen auf der Flughafenbaustelle getroffen. Die Firma Bosch sicherte zusätzliche Unterstützung zu.
Die genaue Zahl der kaputten Türen ist nicht bekannt. Weil am Flughafen BER in Schönefeld aber viele der wichtigen Sicherheitstüren im Terminalgebäude nicht mehr funktionieren, gerät derzeit erneut der gesamte Fahrplan für die Fertigstellung des Großflughafens in Verzug. Um Bewegung in die verfahrene Situation zu bringen, haben sich am Montag der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Flughafenchef Karsten Mühlenfeld und die Geschäftsführung von Bosch getroffen.
In der Spitzenrunde wurde beschlossen, dass Bosch zur Lösung der aktuellen Problematik mehr Mitarbeiter auf die Baustelle schickt. »Die Firma Bosch hat zugesichert, baubegleitende Funktionen mitzuübernehmen«, erklärte Michael Müller auf einer Pressekonferenz im Roten Rathaus. Man brauche in der »Schlussphase, in der wir sind«, eine noch engere »Koordinierung«, so der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Offenbar mangelt es am BER immer noch am Zusammenspiel der Firmen. Dass Bosch für die Unterstützung mehr Geld bekommt als bislang, wollte Müller unterdessen nicht direkt bestätigen. Klar sei aber: Zusätzliche Aufgaben sollen zusätzlich vergütet werden, sagte Müller.
Ursächlich für die jüngsten Verzögerungen mit Türen sollen unter anderem rabiate Handwerker gewesen sein, die die Türen während des nötigen Umbaus wegen planerischen Nachbesserungen beschädigt haben sollen. »Die Türen sind mechanisch eingebaut, die Türen haben bis zu 100 Funktionen, dafür wurden die Türen an sogenannte Schaltschränke angeschlossen«, erläuterte Flughafenchef Mühlenfeld. Offenbar wurden bei den Verkabelungen Fehler gemacht, weshalb die Türen nicht so funktionieren wie gewünscht.
Wie es auf der Baustelle in Schönefeld weiter geht, wird an diesem Dienstag auch den Flughafen-Aufsichtsrat beschäftigen, der zu einer Sondersitzung zusammenkommt. Eigentlich wollte sich das Gremium mit der Erweiterung des Aufsichtsrats beschäftigen, die wegen steigender Beschäftigtenzahl in der FBB nötig geworden ist. Aufgrund der aktuellen Entwicklung steht die Flughafengeschäftsführung aber unter Zugzwang: »Wir alle erwarten von der Geschäftsführung bis zum Frühjahr einen auf Herz und Nieren geprüften Fahrplan«, sagte Müller.