nd.DerTag

Debatte um Lutherbild

- Epd/nd

Das

Lutherbild zu Zeiten Goethes und Schillers ist zentrales Thema einer Tagung in Weimar. Ab Donnerstag diskutiere­n auf Einladung der Weimar-JenaAkadem­ie, der Schiller-Universitä­t Jena und der Klassik Stiftung Weimar Wissenscha­ftler vier Tage lang zu »Herder-Luther. Das Erbe der Reformatio­n in der Weimarer Klassik«. Im Goethe-Nationalmu­seum und der Stadtkirch­e St. Peter und Paul wollten die Experten aus Deutschlan­d und Europa das Lutherbild untersuche­n, wie es sich in Johann Gottfried Herders (1744-1803) Rezeption niederschl­ug, teilte die Stiftung Weimarer Klassik am Montag mit.

Verknüpft mit dem 500. Reformatio­nsjubiläum in diesem Jahr soll die Tagung durch das Gegenübers­tellen Martins Luthers (1483-1546) und Herders, der sich in der Nachfolge des Reformers sah, einen Beitrag zur protestant­ischen Rezeptions­geschichte leisten. Gleichzeit­ig solle untersucht werden, wie vermittelt über Herder ein Zugang zum heutigen Lutherbild geboten werden kann, hieß es.

Herder sei nicht nur eine deutsche Erscheinun­g gewesen, sondern habe in etlichen europäisch­en Ländern – in Bezug auf Sprache, nationales Bewusstsei­n und Theologie – eine eigene Wirkungsge­schichte entwickelt. Nachwuchsw­issenschaf­tler aus Italien, Lettland, Polen und Tschechien brächten dazu ihre Kenntnisse in Form von Projektprä­sentatione­n in die Tagung ein, so die Stiftung. Die Tagung ist Teil des Projekts »Reformatio­n – Aufklärung – Moderne«, das im Rahmen der Lutherdeka­de vom Land Thüringen sowie der Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) gefördert wird.

Der Theologe Johann Gottfried Herder (1744-1803) wirkte bis zu seinem Tod als Oberhofpre­diger, Oberkonsis­torialrat, Generalsup­erintenden­t und Pastor an der Stadtkirch­e St. Peter und Paul, die seitdem umgangsspr­achlich seinen Namen trägt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany