Olympiasiege sind nicht planbar
Der Deutsche Olympische Sportbund schafft seine Medaillenziele ab, und selbst wenn der DOSB den Schritt aus dem falschen Grund geht, bleibt es doch einer in die richtige Richtung. Seit Jahren wird gefordert, dass Medaillen nicht die einzige Messgröße für Erfolg von Spitzensportförderung sein sollten, weshalb die Kritiker des DOSB auch immer gern nachzählten, um wie viel Edelmetall der Dachverband an seinen selbst meist zu hoch gesteckten Gesamtzielen vorbeischrammte. Nun wird denen ein Argument genommen.
Verstummen wird die Kritik jedoch nicht, denn der DOSB hält am Ziel Medaille fest. Er schrieb es im Dezember in seine Förderreform. So ganz ohne Leistungsziele kommt der Leistungssport auch nicht aus. Aber in Zeiten, in denen die Weltspitze immer breiter, Doping nicht weltweit kontrollierbar und die Gesundheit der Athleten nicht zu beeinflussen ist, sollten auch Sportfunktionäre erkennen, dass Medaillen nicht planbar sind. Immerhin sehen sie nun ein, dass den Skispringer ohnehin nur der eigene Erfolg interessiert und nicht der Misserfolg der Eiskunstläuferin.
An alternative Ziele wie die Wirkung auf den Breitensport, Schutz der Umwelt oder Antikorruptionsmaßnahmen trauen sich die Verantwortlichen weiterhin nicht heran. Stattdessen geht es dem DOSB darum, eine PR-Falle zu umgehen. Nun ja, darüber lässt sich mal hinwegsehen.