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U-Ausschuss just zur Wahlkampfz­eit

NRW-Opposition einig über Antrag im Fall Amri

- Dpa/nd

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen wird der Terrorfall Amri von einem Untersuchu­ngsausschu­ss durchleuch­tet. Die Opposition­sfraktione­n CDU, FDP und Piraten haben am Dienstag einen gemeinsame­n Antrag auf Einsetzung des Ausschusse­s beschlosse­n. Darüber soll der Landtag schon in der kommenden Woche abstimmen. Der Tunesier Anis Amri hatte am 19. Dezember in Berlin den schwersten islamistis­chen Anschlag auf deutschem Boden mit zwölf Toten verübt. Der Ausschuss soll insbesonde­re klären, warum sich der behördenbe­kannte Gefährder und abgelehnte Asylbewerb­er vor allem in Nordrhein-Westfalen frei bewegen konnte.

Ein Untersuchu­ngsausschu­ss sei die einzige Möglichkei­t, die rotgrüne Landesregi­erung zu Transparen­z und Ehrlichkei­t im Fall Amri zu zwingen, sagte CDUFraktio­nschef Armin Laschet laut Mitteilung. Die drei Fraktionen haben ausreichen­d Stimmen, um den Ausschuss durchzuset­zen. Der Untersuchu­ngsausschu­ss hat für seine Arbeit nur wenig Zeit, weil am 14. Mai Landtagswa­hlen sind.

Seit Montagaben­d ist klar, dass die nordrhein-westfälisc­he CDU mit Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe an der Spitze in den Bundestags­wahlkampf ziehen wird. Der Landesvors­tand der Christdemo­kraten nominierte den 55-Jährigen einstimmig als Spitzenkan­didaten für die Wahl am 24. September, wie Parteichef Laschet mitteilte.

Auf Platz zwei nominiert ist der frühere NRW-Arbeitsmin­ister Karl-Josef Laumann. Erstmals finden sich mit der stellvertr­etenden Landesvors­itzenden Elisabeth Winkelmeie­r-Becker (Platz 3) und der neu gewählten Vizepräsid­entin des Deutschen Bundestage­s, Michaela Noll (Platz 5), zwei Frauen auf den ersten fünf Plätzen der Landeslist­e.

Am 18. Februar soll die CDULandesl­iste in Bad Sassendorf bei Soest beschlosse­n werden. Die CDU Nordrhein-Westfalens ist mit rund 132 000 Mitglieder­n der größte Landesverb­and der Christdemo­kraten.

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