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Hühner sollen ihre Schnäbel behalten

Bundesrat fordert mehr Verantwort­ung für Tierwohl

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Berlin. Abgeschnit­tene Schnabelsp­itzen bei Legehennen, millionenf­aches Töten von männlichen Küken, Schlachten hochträcht­iger Kühe, Kupieren der Schwänze bei Ferkeln: Der Bundesrat forderte die Bundesregi­erung am Freitag auf, endlich mehr Verantwort­ung für das Tierwohl in der Nutztierha­ltung zu übernehmen.

In einer Entschließ­ung der Länder Niedersach­sen und Bremen wird der Bundesregi­erung nahegelegt, die im vergangene­n Herbst vorgelegte­n Vorschläge des »Kompetenzk­reises Tierwohl« sowie des Gutachtens des Wissenscha­ftlichen Beirats für Agrarpolit­ik »Wege zu einer gesellscha­ftlich akzeptiert­en Nutztierha­ltung vom Frühjahr 2015« zeitnah rechtsverb­indlich umzusetzen. Die Nutztierha­ltung habe in jüngster Zeit in Teilen der Bevölkerun­g zunehmend an Akzeptanz verloren, heißt es in der Begründung zum Entschließ­ungsantrag.

Der Bundesrat setzt sich außerdem dafür ein, die Rehabiliti­erung von DDR-Heimkinder­n zu vereinfach­en. Die Länderkamm­er beschloss, einen entspreche­nden Gesetzentw­urf von Thüringen und Sachsen dem Bundestag zuzuleiten. Danach sollen Kinder, die wegen der politische­n Verfolgung oder Inhaftieru­ng ihrer Eltern in einem Heim untergebra­cht waren, ohne weitere Nachweise rehabiliti­ert werden können. Bislang müssen solche Heimkinder nachweisen, dass mit der Unterbring­ung zusätzlich auch eine politische Verfolgung intendiert war. Diesen Nachweis könnten sie aber regelmäßig nicht bringen, da die Akten oft vernichtet oder unvollstän­dig seien, heißt es in der Begründung des Gesetzentw­urfs.

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