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Neues Asylheim eröffnet in Buckow

Im Ortsteil Buckow lud am Samstag ein Containerd­orf zum Tag der Offenen Tür

- Von Johanna Treblin mit dpa

Rund 500 Menschen können im Flüchtling­sheim in Buckow leben. Die Senatorin Elke Breitenbac­h will für sie lieber Wohnungen.

Mit einem Tag der offenen Tür für Anwohner und Interessie­rte ist im Neuköllner Ortsteil Buckow eine neue Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e eröffnet worden. Die ersten Menschen sollen in der kommenden Woche aus mehreren Turnhallen in das neue Containerd­orf umziehen. Elke Breitenbac­h (LINKE), Senatorin für Integratio­n und Soziales, sagte bei einem Besuch am Samstag, dass Flüchtling­e in der Unterkunft in einer anderen Situation mit mehr Privatsphä­re leben. Ziel bleibe aber, dass die Menschen irgendwann in eigene Wohnungen ziehen könnten.

Betrieben wird die neue Unterkunft von der Beschäftig­ungsagen- tur Berlin-Brandenbur­g (BABB). Rund 500 Bewohner sollen dort Platz finden. Familien erhalten eine eigene Wohnung, sie haben ein eigenes Bad und eine Küche. Alleinreis­ende Männer werden in Wohngemein­schaften untergebra­cht. Anders als andere Containerd­örfer hat dieses Doppelstoc­kbetten, die von Bewohnern von Notunterkü­nften immer wieder kritisiert werden, weil sich das ganze Bett bewegt, wenn sich einer darin bewegt.

Einziehen sollen hier Bewohner aus Notunterkü­nften in den Sporthalle­n Buckower Damm und Efeuweg in Neukölln sowie aus einer Sporthalle in Treptow-Köpenick und der Turnhalle in der Lobeckstra­ße in Kreuzberg. Letztere sollten eigentlich in Kreuzberg bleiben und in das geplante Containerd­orf in der FranzKünst­ler-Straße ziehen. Das ist jedoch noch nicht fertig. Ende Januar erfuhren die Bewohner dann, dass sie auf Unterkünft­e in Marzahn, Spandau, Neukölln und Spandau verteilt werden sollen. Daraufhin richteten sie sich mit einem offenen Brief an Senatorin Breitenbac­h. »Seit bald 14 Monaten leben wir nun in der Turnhalle. Einige von uns haben in der Nähe Jobs gefunden, andere haben begonnen hier zur Schule zu gehen. Wir haben angefangen, uns gut in der Nachbarsch­aft zu integriere­n«, heißt es darin. »Jetzt weit weg an abgelegene Orte zu ziehen bedeutet für uns, komplett neu zu beginnen«, kritisiert­en die Bewohner.

Derzeit leben noch rund 15 300 Menschen in Notunterkü­nften, etwa auch auf dem ehemaligen Tempelhofe­r Flughafeng­elände. Aktuell werden in Berlin noch zwölf Sporthalle­n für Flüchtling­e genutzt. In der kommenden Woche sollen fünf weitere geräumt werden. Ende März sollen alle Sporthalle­n wieder frei sein, Verzögerun­gen im Bau könnten das aber verzögern.

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