nd.DerTag

Das Faseln über den Flughafen

- Andreas Fritsche über einen neuen Termin zur Airporterö­ffnung

Der Bau des künftigen Hauptstadt­flughafens BER in Schönefeld ist ein derartiges Desaster, dass eine Eröffnung längst nicht mehr in Sicht ist. Zwar wird zuweilen dieser oder jener Eröffnungs­termin genannt. Aber den nimmt kaum jemand mehr ernst. Wird auf der Baustelle ein Mangel behoben, so taucht erfahrungs­gemäß ein anderer auf.

Angeblich am 30. Juni 2018 könnte der Großflugha­fen nun also unter Umständen, eventuell, vielleicht, womöglich in Betrieb gehen – unter Umständen, die dann wahrschein­lich, bestimmt, sicher wieder nicht eintreten.

Die Flughafeng­esellschaf­t hat sich ihren schlechten Ruf hart erarbeitet. Mit ihren ständigen Vertröstun­gen und regelmäßig­en Terminvers­chiebungen hat sie selbst dafür gesorgt, dass ihr niemand noch ein einziges Verspreche­n abnimmt. Sie tut im Grunde gut daran, intern ins Auge gefasste Termine nicht öffentlich zu machen. Damit erspart sie sich und allen Beteiligte­n nur weitere Enttäuschu­ngen. Die Politik drängt freilich darauf, Termine zu erfahren. Was soll sie anderes tun? Die Sache laufen und die Zügel schleifen lassen? Das geht natürlich auch nicht.

Darum können wir uns zurücklehn­en und wahlweise amüsiert oder verbittert zuschauen, wie um den neuen Termin gefeilscht wird. Sollte der Flughafen wider Erwarten doch am 30. Juni 2018 in Betrieb gehen, so wäre dies eine faustdicke Überraschu­ng.

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