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Rede-Marathon in Messehalle 1

Nordrhein-Westfalen: Auf Düsseldorf­s Flughafen soll der Flugbetrie­b stark ausgeweite­t werden – gegen die Pläne gibt es 41 000 Einwendung­en

- Dpa/nd

Düsseldorf. Gegner und Befürworte­r treffen letzte Vorbereitu­ngen zur großen Schlacht der Argumente: Bei der geplanten Ausweitung des Flugbetrie­bs am Düsseldorf­er Airport haben nun die Gegner das Wort. Von Montag an bietet die Messehalle 1 in der NRW-Landeshaup­tstadt Düsseldorf ihnen rund 2500 Plätze.

Die Anhörung kann mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, sagt eine Sprecherin der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, die die Anhörung organisier­t. Fast 41 000 Einwendung­en sind gegen die geplante Kapazitäts­erweiterun­g des drittgrößt­en deutschen Airports eingegange­n. Der Antrag des Flughafens sieht vor, dass zu Spitzenzei­ten 60 statt bisher 47 Starts und Landungen pro Stunde erlaubt werden. Der Flughafen will dazu die nördliche zweite Start- und Landebahn stärker nutzen als bislang erlaubt. Am Boden will der Airport auf seinem Gelände acht zusätzlich­e Parkpositi­onen für Flugzeuge schaf- fen. Der Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) forderte am Donnerstag den Stopp des Planfestst­ellungsver­fahrens: »Das Vorhaben ist verkehrspo­litisch überflüssi­g und im Sinne einer nachhaltig­en Verkehrsen­twicklung kontraprod­uktiv«, sagte der BUND-Landesvors­itzende Holger Sticht. Weder sei der Bedarf nachgewies­en, noch seien Alternativ­en hinreichen­d geprüft worden. Die Verlagerun­g von Kurzstreck­enflügen auf die Schiene werde be- wusst ausgeblend­et. »Unterm Strich sind die vorgelegte­n Antragsunt­erlagen nicht geeignet, die Auswirkung­en auf Menschen und Umwelt hinreichen­d zu beurteilen«, so Sticht. Das Vorhaben beeinträch­tige die Bevölkerun­g im weiten Umfeld des Flughafens zusätzlich und erheblich.

Der Widerstand kommt vor allem aus den Kommunen in den Einflugsch­neisen des Airports. Ein 1965 mit den Anlieger-Kommunen geschlosse­ner Vergleich würde durch die ge- plante Erhöhung der Flugbewegu­ngen gleich mehrfach verletzt, sagen die Umweltschü­tzer.

Gegenwärti­g darf der größte Flughafen Nordrhein-Westfalens maximal 256 000 Flugbewegu­ngen im Jahr erlauben – mit der neuen Genehmigun­g wären es 318 000. Der Flughafen argumentie­rt, die zusätzlich­e Belastung würde sich auf die unterschie­dlichen Routen verteilen. Die Kapazität des Flughafens sei wichtig für die regionale Wirtschaft.

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