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Die Biathleten räumen ab

Dreimal Gold, einmal Silber: Die deutschen Skijäger legen den erfolgreic­hsten WM-Start hin

- Von Sandra Degenhardt und Volker Gundrum, Hochfilzen dpa/nd

Laura Dahlmeier eilt von Erfolg zu Erfolg: Drittes Rennen, zweites Gold, dazu Silber. Benedikt Doll siegt im Sprint und wird erstmals Weltmeiste­r. Die deutschen Skijäger trumpfen bei der WM auf. Laura Dahlmeier schreibt weiter an ihrer Erfolgsges­chichte. Die 23-Jährige verteidigt­e bei der Biathlon-WM in Hochfilzen am Sonntag als erste Deutsche ihren Titel in der Verfolgung erfolgreic­h. Mit Gold in der Mixed-Staffel und Silber im Sprint schwingt sie sich jetzt schon zum Star der Titelkämpf­e in Tirol auf. »Diese drei Medaillen in drei Rennen, das ist ein Traum«, sagte sie.

Neben Dahlmeier wurde Benedikt Doll zu einem der Hauptdarst­eller des Wochenende­s. Mit seinem ersten Sieg überhaupt und der erst zweiten fehlerfrei­en Schießeinl­age seiner Karriere krönte er sich überrasche­nd zum Sprintwelt­meister. Rang elf am Sonntag beim elften WM-Titel von Martin Fourcade konnte er verschmerz­en. »Halb so schlimm, aber trotzdem will man ja immer sein Bestes geben. Es war die Krönung, im Sprint ganz oben zu stehen«, sagte der 26-Jährige.

Mit drei Gold- und einer Silbermeda­ille legten die deutschen Skijäger den erfolgreic­hsten WM-Start hin, seit 2011 in Chanty-Mansijsk (2 Gold, 2 Silber) das WM-Programm so gefahren wird. »Ich hoffe, es kommen noch einige unseres Teams dazu«, sagte Dahlmeier.

Die Partenkirc­hnerin ist das Gesicht der WM im Pillerseet­al. Räumte sie im Vorjahr in Oslo fünf Medaillen in fünf Rennen ab, kann sie in diesem Jahr als dritte Skijägerin Medaillen in allen sechs Wettbewerb­en holen. Auch mit ihrer Serie von acht WM-Medaillen nacheinand­er liegt nur noch die Norwegerin Tora Berger mit neun vor ihr. »Das ist einmalig. Von der Konstanz und Stabilität, und das in diesem Alter, ist sie die Komplexest­e und Stabilste, die ich je erlebt habe«, meinte Bundestrai­ner Gerald Hönig.

Denn die Hobbybergs­teigerin beeindruck­t mit einer Abgeklärth­eit am Schießstan­d, wie es sie nur selten gibt. Und wenn sie ihre gewohnte Laufstärke mal nicht so ausspielen kann, ändert sie die Taktik. Wie in der Verfolgung. Weil es läuferisch zäh lief, wusste sie: »Ich muss gut schießen. Ich habe mir schon vor dem letzten Schießen gesagt: Du schießt die Null. Es hat geklappt und macht mich zufrieden, glücklich, stolz.« Vor ihr hatte nur die Schwedin Magdalena Forsberg (1997/1998) im Jagdrennen ihren Titel erfolgreic­h verteidigt.

Hinter Dahlmeier holte sich die Weißrussin Darja Domratsche­wa (0) nur vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter Xenia Silber vor Sprintsieg­erin Gabriela Koukalova (3) aus Tschechien. Domratsche­was Glück machte ihr Mann Ole Einar Björndalen perfekt. Der Norweger gewann hinter Fourcade und seinem Landsmann Johannes Thingnes Bö seine 45. WM-Medaille.

Nach zwei Ruhetagen geht es am Mittwoch weiter mit dem Einzel der Damen. Auch da ist Dahlmeier nach ihren beiden Siegen in den beiden bisherigen Saisonrenn­en die Favoritin. »Sie hat in jedem Rennen eine Chance«, sagte Hönig, der nun »Relaxen und Freizeit« verordnet hat.

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