nd.DerTag

Preisgekrö­nte Haltung

In Amsterdam wurden die World Press Photo Awards 2017 vergeben

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Berlin. Es war einmal in den USA, in der Zeit vor Donald Trump. In Baton Rouge, der Hauptstadt des Bundesstaa­tes Louisiana, schießt ein Polizist mehrfach auf den bereits am Boden liegenden Afro-Amerikaner Alton Sterling. Handyvideo­s dokumentie­ren dessen Tod und damit einen weiteren Fall maßloser Gewalt gegenüber Schwarzen.

Weil sie sich um die Zukunft ihres fünfjährig­en Sohnes sorgt, fährt eine junge Krankenpfl­egehelferi­n am 9. Juli 2016 von New York nach Baton Rouge, um mit der »Black Lives Matter«-Bewegung gegen Polizeigew­alt zu demonstrie­ren. »Ich ging mit verschränk­ten Armen auf die Straße und starrte sie nur an«, erzählte die 28-jährige Ieshia Evans später. »Ich nehme an, das hat ihnen nicht gefallen, denn sie haben mich festgenomm­en.« Ieshia Evans (fälschlich meist Leshia Evans geschriebe­n) wird nach 24 Stunden wieder freigelass­en. Aber das Foto, das Jonathan Bachman für Reuters zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung aufnahm, geht um die Welt. Am Montag erhielt Bachman dafür in Amsterdam den ersten Preis für Einzelbild­er in der Kategorie Contempora­ry Issues (Aktuelle Themen) beim Wettbewerb für die Weltpresse­fotos des Jahres.

Die World Press Photo Awards der gleichnami­gen niederländ­ischen Stiftung gelten als höchste Auszeichnu­ngen für Bildjourna­listen. Neben zehn Einzelkate­gorien wird das Weltpresse­foto des Jahres gewürdigt. Es ging diesmal an den türkischen AP-Fotografen Burhan Ozbilici, der den Mörder des russischen Botschafte­rs Andrej Karlow in Ankara im Bild festhielt (dasND.de/WorldPress­Photo).

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Foto: dpa/AP/World Press Photo/Jonathan Bachman »Taking A Stand In Baton Rouge«: Stellung beziehen gegen rassistisc­he Polizeigew­alt in den USA

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