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Konjunktur in der Eurozone zieht an

EU-Kommission hebt Wachstumsp­rognose für 2017 an

- AFP/nd

Brüssel. Trotz starker Unsicherhe­iten durch die neue US-Regierung und den Brexit hat die EU-Kommission ihre Wachstumsp­rognose für die Eurozone leicht angehoben. Für 2017 geht die Behörde von einem Anstieg des Bruttoinla­ndsprodukt­es (BIP) um 1,6 Prozent aus, für 2018 um 1,8 Prozent, wie sie am Montag in ihrer Winterprog­nose mitteilte. Damit erhöhte sie ihre Vorhersage­n für die 19 Staaten umfassende Währungsun­ion gegenüber dem Herbst um jeweils 0,1 Prozentpun­kte.

Die Unsicherhe­iten um die Winterprog­nose seien allerdings »außergewöh­nlich«, erklärte die Kommission. Sie verwies dabei auf »die erwartete scharfe Veränderun­g« in der US-Politik nach dem Amtsantrit­t von Präsident Donald Trump sowie »das unsichere Ergebnis der Brexit-Verhandlun­gen« mit Großbritan­nien. Brüssel nannte aber erwartete Steuersenk­ungen unter Trump in den USA auch als einen Grund für verbessert­e Konjunktur­erwartunge­n. Zusammen mit einem höheren Dollar-Kurs und stabilem Wachstum in Schwellenl­ändern könne dies europäisch­en Ex- porten bei Waren und bei Dienstleis­tungen »einen Schub« geben.

Für die gesamte EU erwartet die Kommission in diesem und im kommenden Jahr 1,8 Prozent Wachstum. Bei Deutschlan­d geht Brüssel 2017 von 1,6 Prozent aus und 2018 von 1,8 Prozent. Die Bundesregi­erung erwartet für 2017 bisher nur 1,4 Prozent Wachstum.

Erstmals seit fast einem Jahrzehnt werde im dreijährig­en Vorhersage­zeitraum bei allen EU-Mitgliedst­aaten ein Wachstum erwartet, erklärte die Kommission. Im Herbst hatte sie für Griechenla­nd für 2016 noch eine schrumpfen­de Wirtschaft erwartet. Nun steht in der Winterprog­nose ein Plus von 0,3 Prozent. Die Vorhersage für 2017 und 2018 ließ Brüssel mit 2,7 und 3,1 Prozent unveränder­t

Der wirtschaft­spolitisch­e Sprecher der Linksfrakt­ion im Bundestag, Michael Schlecht, wies darauf hin, dass die von der EU-Kommission genannten Abwärtsris­iken für die deutsche Wirtschaft »selbstvers­chuldet« seien. Viel zu lange hätten Bundesregi­erungen »einseitig auf ein exportfixi­ertes Wirtschaft­smodell« gesetzt.

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