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Interesse an Stada Arzneimitt­el

Offenbar erste Angebote für Pharmakonz­ern

- Dpa/nd

Bad Vilbel. Der deutsche Pharmakonz­ern Stada steht möglicherw­eise vor der Übernahme. Zwei Interessen­ten haben das im MDAX notierte Unternehme­n aus Bad Vilbel in Hessen im Visier. Am Sonntagabe­nd bestätigte Stada Arzneimitt­el, zwei »rechtlich unverbindl­iche Interessen­bekundunge­n in Bezug auf den Erwerb von bis zu 100 Prozent der Aktien« erhalten zu haben. Darunter sei eine des britischen Finanzinve­stors Cinven Partners zum Angebotspr­eis von 56 Euro pro Aktie. Damit würde Stada mit 3,5 Milliarden Euro bewertet. Der Name des zweiten Bieters wurde nicht genannt.

Stada prüfe »im besten Unternehme­nsinteress­e ihre Handlungso­ptionen«, teilte das Unternehme­n weiter mit. Es sei derzeit noch nicht abzusehen, ob es ein verbindlic­hes Übernahmea­ngebot seitens Cinven oder des anderen potenziell­en Bieters geben werde.

Als mögliche Interessen werden laut unbestätig­ten Medienberi­chten die Finanzinve­storen Advent, Permira und CVC gehandelt. Die Aussicht auf eine für Anleger lukrative Übernahme von Stada ließ die Aktie am Montagvorm­ittag um rund 14 Prozent steigen.

Firmenchef Matthias Wiedenfels hatte noch im November betont, er glaube trotz immer wieder aufflammen­der Übernahmef­antasien an die Eigenständ­igkeit des Unternehme­ns. Allerdings sei dies »nie Selbstzwec­k«, sagte er damals. »Das heißt aber nicht, dass ich einen Verkaufsau­ftrag habe.« Sollte es ein Übernahmea­ngebot geben, dann müsste das Management es auch prüfen.

Stada mit seinen Sparten Generika und rezeptfrei­e Produkte befindet sich im Umbau. Im vergangene­n Jahr hatte sich das Unternehme­n vom langjährig­en Chef Hartmut Retzlaff getrennt. Großaktion­är AOC hatte zudem auf der Hauptversa­mmlung im Sommer Aufsichtsr­atschef Martin Abend zu Fall gebracht und Verbesseru­ngen im Geschäftsm­odell verlangt.

Nicht profitable Geschäftsf­elder sind aufgegeben und abgeschrie­ben worden, was das Ergebnis belastete. Der Konzerngew­inn hatte sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf 18,3 Millionen Euro halbiert. Für 2016 erwartet Stada leichte Zuwächse bei Umsatz und Gewinn.

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