Mühen der Hochebene
Regieren ist anstrengend. Abstimmungen mit den lieben Koalitionspartnern, Rücksicht auf die Finanzlage, Einsicht in die begrenzten Möglichkeiten der Verwaltung. Und dann noch die Initiativen und die Medien, die andauernd herumnörgeln, dass es nicht schnell genug geht und der große Wurf sowieso nicht gelungen ist.
»Wir haben uns mit unserer Rolle als Regierungsfraktion beschäftigt«, sagt Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel über die frisch absolvierte Fraktionsklausur. »Wir kommen ja aus einer traditionellen Oppositionsrolle an die Regierung«, ergänzt die Co-Vorsitzende Antje Kapek. Es sei »eine nicht nachhaltige Position, eine Politik gegen den Senat zu machen«. Richtige Begeisterung klingt anders. Als Fraktion habe man aber immerhin »auch mal mehr Freiheiten, eine Idee ohne die Verwaltung zu entwickeln«, tröstet sich Kapek ein wenig.
Offensichtlich hadert die Ökopartei noch mit dem Abschied von 15 Jahren Opposition. Es war auch vieles so viel einfacher. Zum Beispiel für mehr Fahrradwege und weniger Autospuren zu sein. In scharfen Worten wurde dafür gerungen, unverbrüchlich stand man an der Seite des Fahrradvolksentscheids. Nun klingt das alles etwas verhaltener. »Zusammengetreten« werde man für so was, sagt der Verkehrs-Staatssekretär. Das scheint an der Regierung mehr zu schmerzen.