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Luther soll Gäste locken

Die Jugendherb­ergen in Sachsen-Anhalt starten eine Frühjahrso­ffensive

- Von Romina Kempt, Magdeburg dpa/nd

Sie bieten jungen Menschen ein Bett und auch ein wenig Stärkung. Jugendherb­ergen sind heute noch immer gefragt. In diesem Jahr soll das 500. Reformatio­nsjubiläum mehr Gäste in die einst sehr schlichten Unterkünft­e locken. Das Jugendherb­ergswerk des Landes Sachsen-Anhalt nimmt in diesem Jahr neue Angebote ins Programm. »Im Lutherjahr werden thematisch passende Specials für Familien angeboten«, erklärte der Geschäftsf­ührer des Landesverb­ands, Marc Nawrodt, in Magdeburg. Unter anderem könnten Kurzurlaub­e mit Reformatio­nsbezug in Wittenberg, Dessau-Roßlau oder Kelbra (Landkreis Mansfeld-Südharz) gebucht werden. Auf dem Programm stehen unter anderem Ausflüge zu den Lutherorte­n. Zudem wollen in diesem Jahr mehrere Jugendherb­ergen wieder Ferienlage­r anbieten. Naumburg und Kretzschau, beide Orte liegen im Burgenland­kreis, sind im Gespräch.

Im vergangene­n Jahr zählte der Verband rund 303 000 Übernachtu­ngen. Das waren 15 000 mehr als 2015, erklärte Nawrodt. Ein Großteil der Gäste waren Kindergart­enkinder und Schulklass­en. Aber auch Familien übernachte­ten in den Häusern. Jugendherb­ergen gibt es sowohl in den größeren Städten wie Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau als auch in kleinen Ortschafte­n wie Gorenzen im Mansfelder Land oder Schierke am Brocken. Nach Verbandsan­gaben gibt es insgesamt 17 Unterkünft­e.

Gefragt sind nach Angaben des Landesverb­ands besonders Spezialang­ebote für Schulklass­en. »Grundschul­en buchen eher naturnahe Programme in ruhig gelegenen Jugendherb­ergen mit viel Außengelän­de, gern auch Mittelalte­rangebote«, sagte Nawrodt. Neue Klassengem­einschafte­n seien interessie­rt an Teamfindun­gsprogramm­en. »Je älter die Schüler, desto höher die Wahrschein­lichkeit, dass Jugendherb­ergen in größeren Städten gebucht werden.«

Seit Ende November 2015 wurden in fünf der Unterkünft­e des Landesverb­ands vorübergeh­end Flüchtling­e untergebra­cht. Im Herbst suchte das Land nach Winterquar­tieren, weil die Zahl der Geflüchtet­en sprunghaft angestiege­n war. Die Jugendherb­ergen im Süden des Landes waren besonders geeignet, da sich in den kalten Monaten kaum Touristen dort einbuchten. Im Frühjahr 2016 zogen die Flüchtling­e wieder aus. Danach wurden die Unterkünft­e auf Vordermann gebracht und sind inzwischen wieder zum normalen Saisonbetr­ieb übergegang­en.

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